"Mit einer belehrenden Art kommen wir nicht weiter" | Interview der Woche in KW 17

Unter dem Namen Desertec planten europäische Unternehmen einst den Bau von Erneuerbaren-Kraftwerken in Nordafrika, die Strom für Europa liefern sollten. Das Projekt scheiterte, auch an der hohen Erwartungshaltung, sagt der jetzige CEO von DII Desert Energy, Cornelius Matthes, im Interview mit energate. Darin spricht er darüber, wie die DII mit dem Thema Wasserstoff neu gestartet ist und dabei alte Fehler vermeiden will.

energate: Herr Matthes, vor mehr als zehn Jahren ist das als Desertec bekannt gewordene Vorhaben zum großflächigen Transport von Grünstrom aus Nordafrika nach Europa gescheitert. Was waren die Gründe?

Matthes: Gescheitert ist damals eigentlich die hohe Erwartungshaltung und nicht Desertec als grundsätzliche Idee. Zum einen waren sicher auch wir manchmal unrealistisch und ungeduldig, was die Zeitlinien angeht. Dann war es so, dass einige Unternehmen stark auf die Concentrated Solar Power als Technologie gesetzt haben, was sich aber nicht durchgesetzt hat. Einige größere Partner sind außerdem ausgestiegen, nicht weil sie nicht mehr an die Ziele von Desertec 1.0 geglaubt haben, sondern weil sie Probleme mit Investitionen in ihren Solaraktivitäten mit teilweise großen Verlusten hatten. Sie müssen auch sehen, Europa hatte damals einen großen Energieüberschuss, das Thema Energiesicherheit, das wir vorgebracht hatten, spielte noch keine große Rolle. Dennoch, die Arbeit war nicht umsonst, wie sich schon bald zeigte.

energate: Inwiefern?

Matthes: Ich wohne seit zehn Jahren in Dubai, schauen Sie, was hier in der Region in den vergangenen Jahren passiert ist. Wir haben mittlerweile weit über 20.000 MW Solar- und Windenergie am Netz, bis 2030 erwarten wir eine Verfünffachung dieser Leistung. [...]

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