"Das Energiesystem wird sich aber in den nächsten Jahren weiter verändern: Die Netzbetreiber werden in fünf bis zehn Jahren eine andere Situation vorfinden als heute. Das heißt, das Netz zu stützen wird in fünf bis zehn Jahren deutlich komplexer"

Die Coronakrise hat alte Gewissheiten über den Haufen geworfen. In manchen Bereichen hat sie den Anstoß gegeben, neue Wege tatsächlich zu beschreiten, zum Beispiel bei der Digitalisierung. Und auch für die Energiewirtschaft wirft die Krise wirft viele Fragen auf: Wie krisensicher ist etwa unsere Energieversorgung? Über die Frage, ob dezentrale Energiesysteme uns resilienter gegen Blackouts machen, sprach energate mit Jens Strüker, Professor am Institut für Energiewirtschaft (INEWI) an der Hochschule Freseniusin der aktuellen Ausgabe der emw.trends.

Der offensichtliche politische Wille, die Braunkohle sanft anzufassen, darf nicht zur Folge haben, dass Steinkohle im Umkehrschluss für alles herhalten muss.

Das Kohleausstiegsgesetz muss aus Sicht der kommunalen Unternehmen noch einmal deutlich überarbeitet werden. Das betonte VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebingim Interview mit dem energate messenger+. Ihm stößt vor allem die Ungleichbehandlung von Braun- und Steinkohle auf.

Der geplante Ausstieg aus der Kohleverstromung ist nicht nur ein Gewinn für den Klimaschutz. Es ist auch ein Armutszeugnis für den Technologiestandort Deutschland.

Aus einem Gastkommentar von Martin Neumann (MdB), energiepolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion im energate messenger+.

Braun- und Steinkohle haben über Jahrzehnte eine bezahlbare Energieversorgung gesichert, so Neumann. Erneuerbare Energien hätten bisher noch nicht gezeigt, dass sie dies ebenfalls können. Deutschland drohe die Abhängigkeit von Energieimporten.

Auch bei dem von der Bundesregierung geplanten CO2-Preis von 65 Euro pro Tonne im Jahr 2026 wäre ein Elektrolyseur nicht wirtschaftlich.

Aus einem Gastkommentar von Thomas Gößmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Thyssengas im energate messenger+.

Mit einer Nationalen Wasserstoffstrategie könne Deutschland seine Vorreiterrolle in dieser Schlüsseltechnologie für die Umsetzung der Klimaschutzziele unterstreichen. Aus Sicht von Gößmann sollte die Politik dabei ambitionierte Ziele verfolgen und einen begrenzten Markthochlauf unter Federführung der Netzbetreiber etablieren.

Mit den Sanktionen sichern die USA vor allem ihre eigenen Shale-Gas-Interessen. Für Europa geht es um die eigene Versorgungssicherheit und man muss sich darüber im Klaren sein, dass diese Sanktionen ein fundamentaler Angriff auf die Energiesouveränität sind.

Im Mai wird die BNetzA entscheiden, ob für Nord Stream 2 eine Freistellung vom regulierten Netzzugang gewährt wird. Paul Corcoran, der Finanzvorstand der Projektgesellschaft, hat im Interview in der aktuellen Ausgabe des energate Gasmarkts erläutert, warum die Freistellung aus Sicht der Projektgesellschaft gerechtfertigt und wie der Stand der Dinge bei den Verlegearbeiten ist.

Es mag komisch klingen, aber für uns ist die aktuelle Rechtsunsicherheit eine größere Bedrohung als das Coronavirus. Nicht Corona gefährdet Arbeitsplätze und lokale Wertschöpfung, sondern unzureichende und fehlende gesetzliche Regelungen.

Der regionale Versorger Nawaro Energie betreibt drei Holzkraftwerke im Waldviertel. Der energate messenger Österreich sprach mit Geschäftsführer Hans-Christian Kirchmeier unter anderem über den Erneuerbarenausbau, drohende Betriebsschließungen und Wege aus der Coronakrise.

Die Zeiten, in denen Energieversorger ein Geschäftsmodell über 10 oder 20 Jahre durchfahren konnten, sind so oder so vorbei.

Der Energiekonzern Eon steht mit der Integration von Innogy vor einer "Mammutaufgabe". Über Herausforderungen und Chancen dieses Prozesses und wie am Ende aus eins und eins mehr werden soll als zwei, darüber sprach der energate messenger+ mit Thomas Birr, Chief Strategy & Innovation Officer von Eon.