Die Coronakrise ist ein Warnschuss.

Die Coronakrise wirft viele Fragen auf: Wie krisensicher ist etwa unsere Energieversorgung? Ob uns dezentrale Energiesysteme resilienter gegen einen Blackout machen, darüber sprach der energate messenger+ mit Jens Strüker, Professor am Institut für Energiewirtschaft (INEWI) an der Hochschule Fresenius.

Die Energiebranche muss erotischer werden. Es geht darum, das Bild zurecht zu rücken, dass die Energiewirtschaft altbacken und wenig dynamisch sei.

Der Personalberater Bernd-Georg Spies sieht die Energiewirtschaft im Wettbewerb um junge Fachkräfte in keiner guten Ausgangsposition. Zwar gebe es aktuell keinen Mangel an Kandidaten, wenn es um "gut dotierte Führungspositionen" gehe. "Ich glaube aber, dass die Besetzung von mittleren Führungspositionen mit 35- bis 40-Jährigen schwieriger wird", sagte er im Interview mit dem energate-Magazin e|m|w. 

Wenn nicht genügend Flächen für den Ausbau der erneuerbaren Energien vorhanden sind, nützt die beste Förderung nichts, respektive sie wird dann sehr teuer.

Kürzlich hat eine Allianz aus der Schweizer Energiewirtschaft ein mögliches Finanzierungsmodell zur Förderung der erneuerbaren Energien in der Schweiz präsentiert. Rainer Isenrich, CEO des Solarstromproduzenten Edisun Power, kann dem Modell Positives und Negatives abgewinnen. Isenrich mahnt aber vor allem dazu an, sich nicht nur mit der finanziellen Förderung der erneuerbaren Energien, sondern auch mit der für den Zubau notwendigen Verfügbarkeit von Flächen zu befassen. Isenrich begründete dies gegenüber dem energate messenger Schweiz damit, dass die beiden Elemente - obwohl auf den ersten Blick sehr unterschiedlich - letztlich eng zusammenhängen würden.

Die Krise hat zu einem Digitalisierungsschub geführt.

Mitte April hat die österreichische Regierung die zweite Phase der Coronamaßnahmen eingeläutet: Kleine Geschäfte, Baumärkte und Gartencenter durften landesweit wieder öffnen. Auch die Energiebranche bereitet erste Lockerungen vor, wie Wolfgang Denk, Sprecher der "Taskforce Covid19" der Energie AG Oberösterreich, im Gespräch mit dem energate messenger Österreich erklärte.

Wir ziehen es in Betracht, gegen den Kohleausstieg, wenn er unverändert bleibt, Klage zu erheben.

Die aktuelle Coronakrise hat die Diskussionen um den Kohleausstieg zwischenzeitlich zwar zum Erliegen gebracht, doch der Gesetzentwurf der Bundesregierung hallt bei den betroffenen Unternehmen noch nach. Der Kraftwerksbetreiber Steag sieht sich durch das Vorhaben massiv benachteiligt und legt sich nun Rechtsmittel zurecht. "Wir ziehen es in Betracht, gegen den Kohleausstieg, wenn er unverändert bleibt, Klage zu erheben", sagte Joachim Rumstadt , Vorsitzender der Steag-Geschäftsführung, im Gespräch mit dem energate messenger+.