Berlin (energate) - Die neue EU-Abgasnorm für LKW lässt synthetische Kraftstoffe erneut außen vor. Wie schon bei PKW und leichten Nutzfahrzeugen dürfen E-Fuels auch nicht auf die CO2-Bilanz neuer LKW angerechnet werden. Im Vorfeld der Einigung zwischen Rat und Parlament der EU vom 18. Februar (energate berichtete) habe sich das Bundesverkehrsministerium deutlich für eine Berücksichtigung von synthetischen Kraftstoffen in der CO2-Regulierung für LKW eingesetzt, sagte Helge Pols, Stabsstelle Klimafreundliche Mobilität im Ministerium, bei einer Veranstaltung in Berlin. Entsprechend des Parlamentsvorschlags habe man darauf gedrängt, bis 2020 ein Anrechnungsverfahren für synthetische Kraftstoffe zu entwickeln. "Das ist ganz wichtig, aber leider hat der Vorschlag keine Zustimmung unter den anderen Mitgliedsstaaten gefunden", so Pols. Möglicherweise gehe Deutschland an der Stelle einen Sonderweg, der nicht von den anderen unterstützt wird.
Synthetische Kraftstoffe seien für den Klimaschutz im Verkehr jedoch unverzichtbar. "Im Straßengüterverkehr brauchen wir das, und wir brauchen auch nennenswerte Mengen davon", so Pols. Die EU-Organe haben die Entscheidung über die Anrechenbarkeit auf das Jahr 2023 vertagt, wenn die Emissionsnormen für LKW und PKW erstmals überprüft werden sollen. Deutliche Kritik an dieser zögerlichen Haltung äußerte auch Lukas Köhler, klimapolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bundestag. "Es ist total absurd, nur auf E-Mobilität zu setzen", sagte er mit Blick auf das LKW-Grenzwertabkommen. Für die Anrechenbarkeit synthetischer Kraftstoffe setzten sich unter anderem auch die Verkehrs- und Wirtschaftsminister der Bundesländer ein. /sh