Brüssel (energate) - Die britische Regierung darf das geplante Atomkraftwerk Hinkley Point C subventionieren. Die EU-Kommission gab die Förderung nach einigen Änderungen frei. Sie werde nicht zu einem unfairen Wettbewerbsvorteil für die Betreiber des AKWs führen, teilte die EU-Kommission mit. Die Betreibergesellschaft EDF plant den Bau eines EPR-Reaktors mit dem französischen Anlagenbauer Areva. Die Technik ist bislang weltweit nicht in Betrieb gegangen. Das Kraftwerk soll eine Leistung von 3.300 MW erreichen und sieben Prozent des britischen Strombedarfs decken. Die Baukosten werden auf 31,2 Mrd. Euro geschätzt. Das Kraftwerk soll planmäßig im Jahr 2023 in Betrieb gehen.
Themenseiten
Auf folgender Themenseite finden Sie weitere Meldungen zum Thema.
Kernenergie
Die EU-Kommission hatte Zugeständnisse von der britischen Regierung zur Förderung verlangt. So soll die Regierung für die Kredite von EDF für den Bau bürgen. Die EU-Kommission hielt die ursprünglich vereinbarten Beträge für zu gering angesichts der Risiken, die mit dem Geschäft einhergehen. So wurde die Bürgschaftssumme um rund 1,3 Mrd. Euro erhöht. Außerdem müssen britische Einwohner stärker an den Gewinnen der Anlage beteiligt werden als zuvor geplant. Einnahmen sollen in Form von Strompreissenkungen an die Verbraucher weitergegeben werden und der öffentlichen Hand zugutekommen, die den Bau fördert. Diese Vereinbarungen laufen über die Lebenszeit der Anlage, die auf 60 Jahre geschätzt wird. Zunächst hatten EDF und die britische Regierung für solche Gewinnbeteiligungen eine Laufzeit von 35 Jahren vorgesehen.
Mit dem Bau des Reaktors will Großbritannien einer drohenden Erzeugungslücke vorbeugen. Zwischen den Jahren 2021 und 2030 sollen rund 60.000 MW aus dem britischen Markt gehen, wenn alte Kohle- und Atomkraftwerke geschlossen werden. /sw