17.11.23, 13:21 von Thorsten Czechanowsky

Kopenhagen (energate) - Die Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie Deutschland und Energinet haben die nächsten Schritte zum Aufbau eines deutsch-dänischen Wasserstoffnetzes vereinbart. Ab 2028 soll eine grenzüberschreitende Verbindung den Transport von Wasserstoff zwischen den beiden Ländern ermöglichen. Darauf haben sich die Regierungen von Deutschland und Dänemark bereits im März 2023 verständigt. In Kopenhagen haben die beiden Netzbetreiber jetzt eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die der Zusammenarbeit einen formellen Rahmen verleiht.

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Energinet und Gasunie wollen zwischen Westdänemark und Norddeutschland ein Wasserstoffnetz mit einer Gesamtlänge von etwa 550 Kilometern ausbauen. Die jeweiligen Projekte wollen sie während der Planungsphasen so aufeinander abstimmen, dass koordinierte Investitionsentscheidungen möglich werden.

Backbone West und Hyperlink 3

Energinet arbeitet in Dänemark an der Realisierung des Danish Backbone West. Dabei handelt es sich um ein groß angelegtes Wasserstofftransportsystem, das den unterirdischen Speicher in Lille Torup und künftige Wasserstoffproduktionsstätten mit einem Netzpunkt an der deutschen Grenze in Ellund verbindet.

In Ellund setzt Gasunie mit dem Projekt Hyperlink 3 an, das Teil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes werden soll und die Verbindung fortsetzt bis nach Heidenau südlich von Hamburg. Mit der Hyperlink-Projektfamilie plant Gasunie zwischen den Jahren 2026 und 2028 in mehreren Teilprojekten eine durchgehende Wasserstoffverbindung zwischen Dänemark, Deutschland und den Niederlanden zu schaffen.

Dänemark will grüne Exportmacht werden

"Dänemark hat sich zum Ziel gesetzt, ein grünes Export-Machtzentrum zu werden und damit eine wichtige Rolle bei der europäischen Energiewende zu spielen", sagte Thomas Egebo, CEO von Energinet. Der rechtzeitige Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffinfrastruktur sei von entscheidender Bedeutung, um dieses Potenzial zu erschließen. "Mit unserer Kooperation schaffen wir eine leistungsfähige Wasserstoff-Importautobahn, um die kommende Nachfrage und das Angebot dieses klimafreundlichen Energieträgers zu verbinden", ergänzte Britta van Boven, Geschäftsführerin von Gasunie Deutschland. /tc

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Thorsten Czechanowsky
Redakteur

Kind des Ruhrgebiets und seit 2001 als Redakteur bei energate. Seit 2018 Teil des Teams Gas & Wärme. Davor zwei Jahre lang als Nordkorrespondent in Bremen.

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