18.01.23, 16:44 von Thorsten Czechanowsky
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Hannover (energate) - Der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie geht mit dem Wasserstoffprojekt "HyPerLink" in die Umsetzungsphase. Zwischen Bremen und Hamburg beginnt das Unternehmen mit der Umstellung eines ersten rund 54 Kilometer langen Gasleitungsabschnitts. Mit rund 10 Mio. Euro geht der Netzbetreiber dabei in Vorleistung. Hyperlink wurde zwar schon im Mai 2021 als deutsches Projekt für die europäische IPCEI-Förderung nominiert. Eine Finanzierungszusage durch die EU sei bislang aber noch nicht erfolgt, teilte Gasunie mit.

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Insgesamt soll die Wasserstoffleitung Hyperlink eine Länge von rund 660 Kilometern erreichen und die Niederlande mit Deutschland und Dänemark verbinden (energate berichtete). Rund 500 Kilometer des Backbones will Gasunie durch Umstellungen im Erdgasbestandsnetz realisieren. "Wir werden das bestehende Transportsystem H2-ready machen, indem wir veraltete Armaturen und Messequipment austauschen sowie Mess- und Regeltechnik anpassen", erläutert Hans Jonk, Geschäftsführer der Gasunie Energy Development GmbH. Dafür werde der Netzbetreiber in den kommenden Wochen die vorbereitenden Arbeiten aufnehmen. Der eigentliche Baustart erfolge dann im Sommer 2023.

Neue Gesellschaft bündelt deutsche Wasserstoffaktivitäten

Das Jahr 2023 sei entscheidend, um den Zeitplan für die Realisierung der ersten beiden Hyperlink-Abschnitte einzuhalten, betonte Jonk. Deshalb könne Gasunie auch nicht weiter auf die Förderzusage warten. "Der Umstieg von Erdgas auf Wasserstoff zu volkswirtschaftlich verantwortbaren Kosten wird nur gelingen, wenn wir die Umwandlung des bestehenden Transportsystems aktiv vorantreiben", so der Geschäftsführer der Gasunie Energy Development GmbH. In der Ende 2022 gegründeten Gesellschaft bündelt Gasunie die Wasserstoffaktivitäten in Deutschland. Die Gesellschaft sei eng mit der niederländischen Gasunie-Organisation verbunden, sodass ein hohes Maß an Integration zwischen dem begonnenen Aufbau eines niederländischen H2-Backbones und dem Hyperlink-Projekt gewährleistet sei, heißt es. /tc

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Thorsten Czechanowsky
Redakteur

Kind des Ruhrgebiets und seit 2001 als Redakteur bei energate. Seit 2018 Teil des Teams Gas & Wärme. Davor zwei Jahre lang als Nordkorrespondent in Bremen.

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