06.09.23, 14:00 von Leonie Wolf

Lingen (energate) - Das Wasserstoffprojekt "Get H2 Nukleus" nimmt Fahrt auf. Das Gewerbeaufsichtsamt Oldenburg hat dem RWE-Tochterunternehmen Nukleus Green H2 die Errichtung und den Betrieb der ersten beiden 100-MW-Elektrolyseure genehmigt. Entstehen sollen diese auf dem Gelände des RWE-Erdgaskraftwerks Emsland in Lingen, teilte RWE mit. Zusammen könnten die Elektrolyseure jährlich bis zu 35.000 Tonnen Wasserstoff erzeugen. 

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Voraussetzung für die Umsetzung und den Betrieb solcher Anlagen ist eine Genehmigung auf Grundlage des Bundes-Immissionsschutzgesetzes. Sieben Monate nach vollständiger Einreichung erteilt die Gewerbeaufsicht nun die Genehmigung. Sopna Sury, COO Hydrogen bei RWE Generation, erklärte dazu: "Die Genehmigung ist das Ergebnis konstruktiver Arbeit, nicht zuletzt bei den beteiligten Behörden, die erstmals eine Anlage dieser Größe zu prüfen hatten."

Entscheidung über IPCEI-Förderung steht weiter aus

Insgesamt stecken hinter dem Wasserstoffprojekt rund 50 Institutionen, Unternehmen und Kommunen, die sich gemeinsam für die Schaffung eines Wasserstoffmarktes einsetzen. Dabei bildet Get H2 Nukleus den ersten Teil. In diesem Rahmen soll ein öffentliches Netz für grünen Wasserstoff zwischen Lingen und Gelsenkirchen entstehen. In einem späteren Schritt soll dann eine Netzanbindung an die Niederlande erfolgen. Get H2 Nukleus zählt auch zu den Wasserstoff-Großprojekten, die für die IPCEI-Förderung nominiert wurden. Eine Entscheidung darüber steht allerdings weiterhin aus. 

Erste Pilotanlage in Lingen noch in diesem Jahr

Auch für RWE ist das Projekt von großer Bedeutung. In Lingen sollen im Rahmen von Get H2 bis 2027 Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten von 300 MW geschaffen werden. Dafür geht Ende des Jahres eine Pilotanlage in Betrieb. So will das Unternehmen Betriebserfahrungen mit zwei unterschiedlichen Elektrolyse-Technologien sammeln: PEM ("Proton Exchange Membrane") und Druck-Alkali. /lw