Das Land Nordrhein-Westfalen hat zuletzt bei der landeseigenen Energiewende durchaus Erfolge vorweisen können. Nun muss sich die Landesenergieministerin Mona Neubaur (Grüne) mit neuen politischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene auseinandersetzen. Im Interview mit energate sprach die NRW-Ministerin über das Energiewende-Monitoring des Bundeswirtschaftsministeriums, die Verzögerungen bei den Kraftwerksausschreibungen und die Folgen für den Braunkohleausstieg im Rheinischen Revier. Auch die Rolle von Wasserstoff für die Industrie war Thema.
energate: Frau Neubaur, auf bundespolitischer Ebene erfährt die Energiewende unter der neuen Regierung eine Kurskorrektur, bei der vor allem die Bezahlbarkeit in den Mittelpunkt rückt. Inwieweit verträgt sich dieser Kurswechsel mit Ihren Energiewendeambitionen in NRW?
Neubaur: Wir arbeiten in NRW über alle politischen Ebenen hinweg konstruktiv und erfolgreich an der Energiewende. Und das zahlt sich aus: Nordrhein-Westfalen steht seit zweieinhalb Jahren bundesweit an der Spitze beim Zubau und bei den Genehmigungen neuer Windräder. Wir können auch die Flächenbereitstellung für die Windenergie, die laut Gesetz für das Jahr 2032 vorgesehen ist, schon Anfang 2026 erreichen. Diesen Weg einer ambitionierten Energiewende gehen wir konsequent weiter. Denn der Hochlauf der Erneuerbaren ist eine echte Zukunftsinvestition, gerade für unser Bundesland, das von mittelständischer Industrie geprägt ist. Einer Kurskorrektur stehe ich daher mit großer Skepsis gegenüber. Natürlich ist es richtig, den Umbau unseres Energieversorgungssystems kritisch zu begleiten - mit der Bereitschaft nachzusteuern. [...]
