Unter anderem Corona und der Ukrainekrieg trieben die Preise zeitweise in exorbitante Höhen - und viele Energieversorger in die Verzweiflung. Die Konsequenzen falscher Handelsstrategien schlagen sich bis heute in den Geschäftszahlen nieder.energate sprach mit Marc Wiederhold, Geschäftsführer der EEG Energie- Einkaufs- und Service GmbH, über vermeidbare Fehler.
energate: Die Energiemärkte waren in den vergangenen Jahren hochvolatil, die Preise zum Teil sehr hoch. Einige Energieversorger unterschiedlicher Größenordnung sind so schlecht damit zurechtgekommen, dass sie rote Zahlen geschrieben haben. Woran lag das Ihrer Einschätzung nach?
Wiederhold: Die Probleme sind mannigfaltig und hängen auch stark von der Beschaffungsstrategie ab. Manche Weiterverteiler und Industriekunden waren noch ganz althergebracht in Vollversorgungsverträgen und haben sich Sorgen um den Ausfall des Vorlieferanten gemacht. Alle, die wie wir auf strukturiertes Portfoliomanagement setzen, waren gut beraten, auch in diesen schwierigen Zeiten gemäß Risikohandbuch und Beschaffungsleitfaden zu beschaffen. [...]