Auch der Finanzsektor stellt sich zunehmend auf den Wirtschaftstrend der Dekarbonisierung ein. Die Bank ABN Amro etwa unterstützt ihre Kunden beim Einstieg in den CO2-Handel und dessen Abwicklung. energate sprach im Doppelinterview mit Martin Eichstädt-Krug, Mitglied der Geschäftsleitung ABN Amro Deutschland, und Christian Fleischer, Head of Sales CES, über den CO2-Handel als Dienstleistung und die Herausforderungen in dem Markt.
energate: Herr Eichstädt-Krug, Herr Fleischer, ABN Amro hat den Produktbereich Carbon Environmental Solutions (CES) neu gegründet, mit dem Sie Ihren Kunden den Einstieg in den CO2-Handel erleichtern. Was hat es damit auf sich?
Fleischer: Seit dem 1. Januar ist auch der maritime Sektor in den CO2-Handel eingebunden. Das ist ein Wirtschaftszweig, in dem wir seit jeher eine starke Kundenbasis haben. Uns war wichtig, unsere Kunden bei dem Einstieg in diesen Markt zu unterstützen, da die Anforderungen aus dem verpflichtenden CO2-Handel für viele Unternehmen komplettes Neuland darstellen. Da wir bereits seit Längerem als eine der weltweit größten Clearingbanken Abwicklungs-Services für Kunden anbieten, die an der Börse Energie-Commodities handeln, war es ein logischer Schritt, unser Angebot zu erweitern. So haben wir ein entsprechendes OTC-Angebot aufgebaut. Wir kaufen für den Kunden die notwendigen CO2-Zertifikate an den verschiedenen Börsen - Auktionen oder Sekundärmarkt - und hedgen auch zukünftige CO2-Verpflichtungen über Forward-Produkte. Zudem können wir auch den tatsächlichen Bedarf eines Kunden an CO2-Zertifikaten monitoren. Der Kunde kann sich indes auf sein Kerngeschäft konzentrieren. [...]