Die Rolle der Verteilnetze in einer Wasserstoffwirtschaft wird kontrovers diskutiert. Matthias Dümpelmann, Geschäftsführer der Stadtwerkekooperation 8KU, spricht sich dafür aus, beim künftigen Wasserstoffnetz eher groß zu denken. Das gilt beim Wasserstoff-Kernnetz, aber auch bei den Verteilnetzen, die das Bindeglied zwischen den kleinen und mittelgroßen Kunden in Industrie und Gewerbe darstellen. Die kommunale Wärmeplanung sollte zu einer Infrastrukturstrategie weiterentwickelt werden.
energate: Herr Dümpelmann, auf der Fernleitungsnetzebene hat die Politik mit dem Wasserstoff-Kernnetz den Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur auf den Weg gebracht. Wo stehen wir heute?
Dümpelmann: Ich bin zunächst sehr froh, dass es überhaupt diesen Prozess gibt. Nach langem Hin und Her um das Unbundling gibt es jetzt einen Ansatz, wirklich ein Kernnetz zu errichten. Der Aufbau der neuen Wasserstoffinfrastruktur getrennt von den bestehenden Gasinfrastrukturen wäre volkswirtschaftlich nicht darstellbar gewesen. Wir haben hier einen großen Fortschritt erzielt und ich bin der Meinung, dass man jetzt nicht mit kleinem Karo vorgehen sollte. Das ist ja ganz offenbar auch nicht der Hintergrund der Verzögerung bei der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Kommission gewesen. [...]