E-Autos sollen bald schon rollende Speicher sein. Im Interview erklärt Compleo-CEO Jörg Lohr, wie Ladeinfrastrukturhersteller wie sein Unternehmen auf den Weg in die Bidirektionalität blicken. Er thematisiert auch, was hinter dem gegenwärtigen Knick beim Hochlauf der E-Mobilität steckt und wie die Branche das Deutschlandnetz sieht.
energate: Herr Lohr, wie viel Science-Fiction oder auch Forschung und Entwicklung stecken aktuell noch im Thema bidirektionales Laden?
Lohr: Technisch ist bidirektionales Laden alles andere als Science-Fiction. Ich würde sagen, wir als Branche stehen zwischen R&D (= Research & Development - Anm. d. Red.) und Marktreife und sind von Letzterem nicht mehr weit weg. Bei Compleo beispielsweise sind wir über den Prototypenstatus einer bidirektionalen DC-Box hinaus und es gibt viele weitere Anbieter, die technisch bereits auf diesem Stand sind. Mehrere Forschungs- und Infrastrukturprojekte haben gezeigt, dass Vehicle-to-Grid mittlerweile implementiert werden kann. Die große Herausforderung, die wir noch haben - und das ist tatsächlich noch ein Stück weit zwischen Science-Fiction und R&D - ist die Frage: Wie gestalten wir das Thema betriebswirtschaftlich? [...]