"Die Nordsee-Windkraft braucht Kabelrouten mit 21.000 Kilometern Länge" | Interview der Woche in KW 6

Europas Netzbetreiber haben erstmals überhaupt einen Netzausbauplan für die Anbindung von Offshore-Windparks vorgelegt. Gerald Kaendler, Leiter Asset Management bei Amprion, hat diesen maßgeblich mitgestaltet. Im Gespräch gibt er Einblick zur Herangehensweise, den Zielen und ersten Erkenntnissen.

energate: Herr Kaendler, Entso-E hat den ersten Offshore Network Development Plan (ONDP) für Europa veröffentlicht. Welche Rolle spielt Offshore-Windkraft im künftigen Energiemix des Kontinents?

Kaendler: Elektrische Energie ist ein entscheidender Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität. Prozesse und Geräte, die mit elektrischer Energie angetrieben werden, sind unglaublich effizient, gleichzeitig können wir große Mengen elektrischer Energie in Europa regenerativ erzeugen. Damit benötigen wir insgesamt weniger Energie und reduzieren die Abhängigkeit von Energieimporten. Wir erwarten, dass sich bis 2050 der Verbrauch elektrischer Energie verdoppeln wird und Offshore-Windenergie soll davon 18 Prozent beisteuern. Damit wird Offshore-Windenergie eine der größten Stromerzeugungsquellen sein, allein Deutschland plant mindestens 70 GW - dies entspricht 70 Großkraftwerken - in unserer kleinen Nordseefläche. [...]

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