"Es braucht Informationen und klare Regeln" | Interview der Woche in KW 2

Foto: Uhrig Energie

Das Potenzial von Abwasserwärme für die Wärmeversorgung ist gerade in urbanen Räumen groß. Konkrete Projekte sind bislang dennoch eher rar. Das liegt unter anderem an der schlechten Informationslage, erklärt Stephan von Bothmer, Geschäftsführer Energie aus Abwasser beim Anbieter Uhrig Energie, im Gespräch mit energate-Redakteurin Mareike Teuffer.

energate: Mit der verpflichtenden kommunalen Wärmeplanung rücken grüne Wärmequellen stärker in den Fokus. Welche Rolle kann Abwasserwärme, insbesondere im urbanen Raum, nach Ihrer Einschätzung dabei spielen?

von Bothmer: Mit Wärme aus Abwasser ließe sich in Deutschland grüne Wärme für vier bis zwölf Mio. Menschen bereitstellen, das meiste davon in urbanen Räumen. Das Besondere dabei ist, dass Abwasserwärme bereits heute technisch ausgereift und sofort verfügbar ist. Es ist kein Probebohren und keine weitere Forschung notwendig. Wir können und sollten sofort loslegen. Wir haben nur noch 21 Jahre Zeit für die Wärmewende, jedes Jahr zählt. Allein die bauliche Umsetzung wird ansonsten irgendwann nicht mehr klappen. Wird Abwasserwärme mit der gleichen Geschwindigkeit wie bisher erschlossen, dann brauchen wir in Deutschland noch etwa 8.000 bis 10.000 Jahre, um dieses Potenzial zu heben.[...]

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