"Wir werden das Grüngas-Geschäft auf ein signifikantes Niveau ausbauen" | Interview der Woche in KW 50

Der Energiekonzern Uniper steht vor einem Umbruch. Bis spätestens 2028 muss der Staat seine Mehrheit an dem Unternehmen abstoßen. Um für Neuinvestoren attraktiv zu werden, muss das vom Bund gerettete Unternehmen bei seiner strategischen Neuausrichtung Fortschritte machen. Im Doppelinterview mit den Vorständen Holger Kreetz (COO) und Carsten Poppinga (CCO) sprach energate über die neuen strategischen Ziele und die Herausforderungen beim Umbau.

energate: Herr Kreetz, Herr Poppinga, nach der Krise im vergangenen Jahr hat sich der Gasmarkt zuletzt beruhigt. Gehören die Sorgen um die Versorgungssicherheit tatsächlich der Vergangenheit an oder ist die Ruhe aus Ihrer Sicht trügerisch?

Poppinga: Die Gasspeicher stehen seit Wochen bei nahezu 100 Prozent und sind fast immer noch komplett voll. Zugleich sind die russischen Gasimporte inzwischen im Wesentlichen durch den Nachfragerückgang und LNG ersetzt. Insofern ist viel Risiko aus dem Markt raus. Aber natürlich gibt es immer noch geopolitische Risiken, vor allem eine mögliche Eskalation im Nahen Osten, die zu Verwerfungen im LNG-Markt führen könnte. Und die Infrastruktur muss stabil bleiben. Insofern ist der Markt nicht von allen Sorgen befreit, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit werden wir gut durch den Winter kommen. Klar ist aber auch, dass wir eine Preisstabilität wie vor der Krise so schnell nicht mehr sehen werden. Der Markt ist von einer höheren Volatilität geprägt als vor der Krise. [...] 

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