"Im Winter können die Landwirte richtig Gas geben" | Interview der Woche in KW 40

Foto: meta-i.d. Ökologische Innovation GmbH

Für ein überwiegend oder vollständig erneuerbares Stromsystem braucht es flexible Stromlieferanten für sogenannte "Dunkelflauten". Neben Speichern kommt dafür auch Biomasse infrage. Noch werden die Flexibilitäten hier aber kaum genutzt. Warum, erklärt Uwe Welteke-Fabricius, Sprecher des Netzwerks Flexperten, im Interview.

energate: Die meisten Landwirte lassen ihre Biogasanlagen in Grundlast laufen. Wo liegen Ihrer Meinung nach die Ursachen?

Welteke-Fabricius: Bei der Einführung der Biogastechnologie war für die meisten Akteure noch nicht absehbar, dass erneuerbare Energien einmal einen Großteil der Stromerzeugung stellen werden. Damals wählte die Politik den einfachsten Weg für eine Förderung: eine Festvergütung, unabhängig davon, zu welcher Zeit der Strom produziert wird. Das hat sich als gigantischer Fehlanreiz herausgestellt. Denn die Landwirte haben auf Anlagen gesetzt, die möglichst konstant Strom erzeugen. Als die Politik erkannte, dass die Grundlast auf Dauer kein tragfähiges Konzept für die Biomasse ist, hat sie die Flexibilitätsprämie eingeführt. Doch diese war nicht gut konzipiert. [...]

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