"Die Antriebswende muss dringend an Tempo gewinnen" | Interview der Woche in KW 28

Foto: ADAC/Peter Neusser

Mit dem Hochlauf der Elektromobilität betreten neue Akteure wie Energieversorger den Mobilitätsmarkt. Zugleich müssen traditionelle Player diese Entwicklung aufgreifen. So bietet der ADAC - nach eigenen Angaben Europas größter Mobilitätsclub - heute Wallboxen und PV-Anlagen an und handelt THG-Quoten von E-Autos. Über die Chancen und Herausforderungen der Verkehrswende, Sektorkopplung und Energieversorgungssicherheit sprach energate mit ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze.

energate: Herr Schulze, die E-Mobilität bringt Veränderungen auf vielen Ebenen mit sich. Welche davon ist aus Ihrer Sicht die größte?

Schulze: Die Elektromobilität ist für Verbraucher die heute schon vorhandene Option, um individuelle Mobilität mit PKW im Rahmen der gesetzlich verankerten Vorgaben zur Klimaneutralität 2045 in Deutschland (EU-weit 2050) zu ermöglichen. Vom Gelingen des Hochlaufs der Elektromobilität hängt auch wesentlich ab, ob die Klimaschutzziele im Verkehr in diesem Jahrzehnt erreicht werden können. Denn der elektrische Antrieb ist der wirksamste Hebel beim Klimaschutz im Verkehr. Um die Flotte von 48 Mio. Autos erfolgreich zu transformieren und vor dem Hintergrund eines durchschnittlichen Fahrzeugalters von zehn Jahren, muss die Antriebswende jetzt dringend an Tempo gewinnen. Eine der größten Herausforderungen ist die Parallelität zur Energiewende, denn es muss zeitgleich gelingen, die Stromversorgung ganzjährig auf erneuerbare Energien umzustellen, die Strom- und Verteilnetze sowie die Ladeinfrastruktur auszubauen. [...]

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