Die Industrie in Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Die Unternehmen sind mit hohen Energiepreisen konfrontiert, gleichzeitig müsse sie angesichts der Klimaschutzziele in neue und grünere Technologien investieren. Für zusätzlichen Druck sorgen milliardenschwere Subventionsprogramme etwa in den USA, die den Standortwettbewerb verschärfen. Wir sprechen in unserer aktuellen Sommerserie mit Akteurinnen und Akteuren aus verschiedenen Industriebranchen, wie sie diese Aufgaben meistern und wie sie in die Zukunft blicken.
Der Kosmetikhersteller Babor Beauty zieht zurzeit mit seinen Abfüllanlagen, der Logistik und einem Teil seiner Verwaltung von Aachen in das 20 Kilometer entfernte Eschweiler-Weisweiler. Beim neuen Standort hatte das Unternehmen insbesondere Energiethemen im Blick, wie Geschäftsführer Horst Robertz bei einer Begehung vor Ort im Rahmen unserer diesjährigen Interview-Sommerserie zur Dekarbonisierung der Industrie erläuterte.
energate: Herr Robertz, was ist das Besondere an dem neuen Gebäude?
Robertz: Es ist eine der nachhaltigsten Kosmetikfabriken der Welt, ich würde sogar sagen, die nachhaltigste. Das Gebäude hat den Energieeffizienzstandard 40, verbraucht also 60 Prozent weniger Energie als vergleichbare Gebäude. Es hat eine umfangreiche Dämmung, sodass wir die Abfüllhallen voraussichtlich auch im Winter nicht beheizen müssen, da die Maschinen dort genug Abwärme liefern. [...]