"Die Digitalisierung der Netzinfrastruktur muss oberste Priorität haben" | Interview des Tages

Foto: envelio

Die hohe Nachfrage nach Netzanschlüssen sorgt derzeit für lange Bearbeitungszeiten bei den zuständigen Netzbetreibern. energate sprach mit Simon Koopmann, CEO des Smart-Grid-Anbieters Envelio darüber, wie sich dieser Prozess beschleunigen lässt und die Rolle digitaler Lösung beim Ausbau der Verteilnetze.

energate: Herr Koopmann, viele Netzbetreiber stehen aktuell vor großen Herausforderungen, mit der hohen Zahl an Netzanschlussbegehren Schritt zu halten. Manch Hausbesitzer und Projektierer muss lange auf den Netzanschluss der Photovoltaikanlage warten. Warum gestaltet sich dieser Prozess häufig so zeitaufwändig?

Koopmann: Hier kommen verschiedene Faktoren zusammen. Zum einen ist die Anzahl der Anschlussanfragen, insbesondere für PV-Anlagen und Ladepunkte für Elektroautos, in den letzten Monaten massiv gestiegen. Gleichzeitig existieren häufig noch manuelle Prozessschritte und Systembrüche, gerade bei der Abwicklung von Netzverträglichkeitsprüfungen im Netz. Zum anderen stoßen die Netze auch häufiger an ihre Kapazitätsgrenzen, so dass Anschlüsse nicht mehr wie in der Vergangenheit pauschal zugesagt werden können. Dies führt dazu, dass die Netzverträglichkeitsprüfung langwieriger und die Wartezeit bis zur Anschlusszusage häufig deutlich länger wird. [...]

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