Die Redispatchmaßnahmen kosten jedes Jahr Milliarden Euro. Eine Reform der Netzentgelte könnte laut Denkfabrik Agora Energiewende diese Kosten senken, die Stromnetze entlasten und die Nutzung von Windstrom effizienter gestalten. Über die Details dieser Reform sprach energate mit Mareike Herrndorff, Projektmanagerin Strom bei Agora Energiewende.
energate: Frau Herrndorff, mit einer "kleinen Reform" will Agora die großen Herausforderungen der Windstromabregelung und Netzauslastung lösen. Wie genau funktioniert das?
Herrndorff: Stunde um Stunde werden in Norddeutschland Windanlagen abgeregelt, weil Netzengpässe verhindern, dass der Strom in vollem Umfang zu Verbraucherinnen und Verbrauchern transportiert werden kann. Das ist ineffizient und teuer, da Anlagenbetreiber - und das ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll - eine Vergütung erhalten, auch wenn ihr Windrad aufgrund eines Netzengpasses abgeregelt wird. Im Jahr 2021 summierten sich diese Entschädigungszahlungen auf rund 2,3 Mrd. Euro, Tendenz steigend. Neben einem zügigen Netzausbau ist es dringend notwendig, Stromangebot, -nachfrage und Netzkapazitäten besser aufeinander abzustimmen. [...]
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