"Wärmepumpen mit Strom aus Kohlekraftwerken zu betreiben, ist widersinnig" | Interview der Woche in KW 13

Der CDU-nahe Wirtschaftsrat warnt vor Belastungen für Hauseigentümer durch das Gebäudeenergiegesetz. Die Wärmewende müsse über den Emissionshandel erfolgen, fordert der Generalsekretär der Organisation, Wolfgang Steiger, im energate-Interview. Darin kritisiert er auch die anstehende Abschaltung der drei verbliebenen Kernkraftwerke.

energate: Herr Steiger, Deutschland ist ohne größere Probleme bei der Strom- und Gasversorgung durch den Winter gekommen. Wie bewerten Sie die Versorgungssituation?

Steiger: Die Versorgungssituation bleibt angespannt, was sich auch in den hohen Strom- und Gaspreisen äußert. Der Markt hat funktioniert: Alle möglichen Lieferwege sind aktiviert worden, die Bundesregierung hat mit der schnellen Genehmigung der LNG-Terminals viel dazu beigetragen und letztlich hatten wir auch Glück, weil der Winter wettermäßig verhältnismäßig mild verlaufen ist.

energate: Befürchten Sie Engpässe im kommenden Winter und welche Vorbereitungen müssen getroffen werden?

Steiger: Der nächste Winter ist nicht vergleichbar mit dem jetzt zu Ende gegangenen: 2022 haben wir bis zum Lieferstopp noch große Mengen Gas aus Russland erhalten, die es in diesem Jahr nicht geben wird. Außerdem ist der LNG-Weltmarkt unberechenbar. Wenn in China die Konjunktur nach dem Ende der Corona-Maßnahmen wieder boomt, wird es dort eine wachsende Nachfrage geben, die uns Schwierigkeiten machen kann. Und nicht zuletzt wird uns auch die gesicherte Leistung aus den Kernkraftwerken fehlen, wenn diese Mitte April tatsächlich abgeschaltet werden. In einem möglicherweise strengen Winter kann dies die Versorgungssicherheit gefährden. Es ist unverantwortlich, eine Industrienation wie Deutschland sehenden Auges in eine solch gefährliche Situation zu bringen.

energate: Die Bundesregierung will die Investitionsbedingungen für Gaskraftwerke verbessern. Welche Impulse sind aus Ihrer Sicht notwendig?

Steiger: [...]

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