Die Gewinnabschöpfung stellt Betreiber von Wind- und Solarparks vor Herausforderungen. Eine Software von Node Energy soll den Umgang damit erleichtern. Im Interview nimmt Matthias Karger, Gründer und CEO des Start-ups, Stellung zum Abschöpfungsmechanismus und erklärt die Software "opti.node".
energate: Herr Karger, die Bundesregierung hat eine Gewinnabschöpfung im Stromerzeugungsmarkt eingeführt. Wie bewerten Sie diesen Schritt?
Karger: Zunächst ist zu betonen, dass es sich nicht um eine Gewinnabschöpfung, sondern um eine Abschöpfung von Erlösen handelt. Und selbst diese sind oftmals nicht die tatsächlichen Erlöse, sondern nur vermutete Erlöse. Anstatt individuelle Gewinne zu überprüfen, werden anhand von Referenzmarktwerten fiktive Erlöse ermittelt und abgeschöpft. Ich kann gut verstehen, dass Anlagenbetreiber dies als krassen Eingriff in Eigentumsrechte empfinden. Darüber hinaus stellt dieser Ansatz für Anlagenbetreiber keine Vereinfachung dar. Im Gegenteil: Er macht die Interpretation des Gesetzes und die Berechnung der Überschusserlöse sogar komplizierter. Anlagenbetreiber sind mit einem wahren Bürokratiemonster konfrontiert...