"Es geht darum, schnell Dinge umzusetzen" | Interview der Woche in KW 51

Die Wuppertaler Stadtwerke haben sich eine eigene Digitalisierungsstrategie gegeben und bereits das gesamte Stadtgebiet mit Lorawan vernetzt. Die vor einigen Jahren ins Leben gerufene lokale Energiehandelsplattform "Talmarkt" hat weiterhin aber nur wenig Kunden. Warum sie aus Sicht der Stadtwerke trotzdem ein Erfolg ist, erklärt Markus Hilkenbach, Vorstandsvorsitzender der WSW Energie & Wasser AG, im Interview mit energate.

energate: Herr Hilkenbach, die Wuppertaler Stadtwerke haben eine eigene Digitalisierungsstrategie. Wie füllen Sie diese mit Leben?

Hilkenbach: Vor zwei Jahren haben wir den neuen Bereich "Digitale Lösungen" gegründet und Kolleginnen und Kollegen aus dem Unternehmen zusammengeführt, die sich mit dem Thema Digitalisierung beschäftigen. Im Kontext von Smart City entwickeln wir digitale Produkte für unser Kerngeschäft in der Daseinsvorsorge ebenso wie neue Lösungen im IoT-Umfeld. Ein wesentlicher Schwerpunkt liegt dabei in der Vernetzung. Das heißt, wir arbeiten an der intelligenten Verbindung bestehender Systeme.

Die größte Herausforderung ist es, dass für viele Menschen die Digitalisierung schwer greifbar ist. Deshalb geht es uns darum, Mehrwerte zum Beispiel einer Smart-City-Strategie erfahrbar zu machen. Jeden Monat launchen wir seit über einem Jahr ein digitales Angebot, um den Menschen in Wuppertal visuell und haptisch die Möglichkeit zu geben, im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen, was Digitalisierung heißt.

energate: Schaffen Sie wirklich jeden Monat ein neues digitales Angebot?

Hilkenbach: Ja, in den vergangenen zwölf Monaten hatten wir 14 Projekte in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Dazu gehören etwa Kurzschlussanzeiger an Ortsnetzstationen oder Hochwassersensoren. Um diesen stark umsetzungsgetriebenen Ansatz weiter voranzutreiben, engagieren wir uns bei Civitas Connect, der kommunalen Kooperationsplattform zur Umsetzung von Smart-City-Lösungen in Deutschland. Hier tauschen wir uns mit rund 50 Stadtwerken und Kommunen zum Thema Smart City aus und entwickeln gemeinsam praxisnahe Produkte. Für das kommende Jahr planen wir auf unserem Parkplatz in Wuppertal eine Art öffentlichen Anwendungsraum. Dort werden wir Produkte der Elektromobilität sowie Smart-City-Ansätze vorstellen und zum Test anbieten.

energate: Wie gehen Sie das Thema Smart City an?

Hilkenbach: Wir nutzen dazu den Funkstandard Lorawan. Vor allem aber starten wir einfach mit der Umsetzung und nutzen die gewonnenen Erfahrungen, um die Entwicklung voranzutreiben. Also haben wir erst einmal ein paar Sensoren verbaut. Wir haben die Menschen im Unternehmen damit konfrontiert und sie daran wachsen lassen. Der Appetit kommt beim Essen. Das zeigt sich gerade bei der Umsetzung von Smart-City-Projekten ganz besonders. Mittlerweile haben wir in Wuppertal gut 1.000 Sensoren installiert zu ganz unterschiedlichen Themenfeldern: angefangen beim Füllstand von Glascontainern bis hin zur Umweltdatenmessung und natürlich der Messung von Energie- und Wassermengen....

Das Interview ist im Add-on "Neue Märkte & Technologien" des energate messenger+ erschienen.

Das vollständige Interview lesen Sie hier