"Was wir erleben, ist de facto ein Zusammenbruch des Energiehandels" | Interview der Woche in KW 50

(Foto: Gerhard Holtmeier)

Gerhard Holtmeier, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Berliner Gasag, kennt sich aus in der Stadtwerkelandschaft. Aktuell berät er Geschäftsführer und Vorstände von kommunalen Versorgern beim Krisenmanagement. Mit energate hat er über die aktuelle Situation gesprochen und über die notwendigen Veränderungen, um für zukünftige Krisen besser gerüstet zu sein.

energate: Herr Holtmeier, benötigen Stadtwerke einen Rettungsschirm, ist die Situation wirklich so kritisch?

Holtmeier: Die Frage ist doch, was versteht man unter einem Rettungsschirm? Ich glaube, es ist erst einmal ganz wichtig, die tatsächlichen Herausforderungen für Stadtwerke zu definieren. Die zentrale Herausforderung ist eine ausreichende Liquidität. Wenn Stadtwerke Energiehandel betreiben, müssen sie zum einen im OTC-Markt Sicherheiten stellen. Das war in der Vergangenheit nicht der Fall. Zum anderen müssen sie im Einkauf immer öfter Abschläge beziehungsweise im Voraus die Mengen bezahlen. Das war früher ebenfalls nicht der Fall. Die hohe Volatilität lässt zusätzlich den Absicherungsbedarf steigen. Um eine Hausnummer zu nennen: Ein mittleres Stadtwerk hat früher 250.000 Euro für die Absicherung der Beschaffung benötigt, heute sind es vier bis sechs Mio. Euro...

Zum Interview 

Das gesamte Interview lesen Sie in der diesjährigen Ausgabe des Jahresreports Gas, die am 9. Dezember erschienen ist.