"Die Wechselbereitschaft wird deutlich sinken" | Interview der Woche in KW 49

(Foto: Advyce)

Mit der Einführung von Preisbremsen für Strom und Gas steht der Vertriebsmarkt vor neuen Herausforderungen. Kurzfristig verliert damit der Preis als Differenzierungsmerkmal an Bedeutung. Wir haben mit Andreas Schwenzer, Partner der Unternehmensberatung Advyce, über die Folgen für den Wettbewerb und für die Beschaffungsstrategien gesprochen: 

energate: Herr Schwenzer, die Bundesregierung hat die Einführung von Preisbremsen für Strom- und Gastarife beschlossen. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus, was das Kundenverhalten im Wettbewerb etwa bei der Tarifwahl oder der Wechselbereitschaft angeht?

Schwenzer: Die Preisbremse gilt zwar nur für 80 Prozent des historischen Verbrauchs, aufgrund der verstärkten Bemühungen zum Energiesparen wird der Endkundenpreis damit für einen noch größeren Anteil des Energieverbrauchs gedeckelt. Effektiv werden so Preisunterschiede zwischen den Anbietern deutlich nivelliert und es ist davon auszugehen, dass die Wechselbereitschaft durch die Preisbremse deutlich sinkt. Sobald die Großhandelspreise allerdings wieder unter ein Niveau fallen, das wettbewerbliche Preise unterhalb der Preisobergrenze zulässt, rechnen wir mit stark ansteigenden Wechselraten...

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