"Der Markt braucht eine Alternative für die fixen Vermarktungsentgelte" | Interview der Woche in KW 44

(Foto: Baywa Re Energy Trading GmbH)

Für den Direktvermarkter Baywa Re zählen die Erlösabschöpfung der Zufallsgewinne sowie die Höhe der Entgelte in der Direktvermarktung zu den zentralen Herausforderungen. Im Gespräch mit energate erläuterten Daniel Hölder, Head of Global Policy and Markets, und Sven Nels, Geschäftsführer bei Baywa Re Energy Trading GmbH, welchen Handlungsbedarf sie derzeit sehen und warum sie die Politik derzeit nicht beneiden.

energate: Was sind für Baywa Re aktuell die größten Herausforderungen in Bezug auf den Energiehandel?

Nels: Aktuell gehört zweifellos die Erlösabschöpfung der Zufallsgewinne zu den Herausforderungen im Energiehandel. Dies stellt sowohl für unsere Kunden als auch für uns als Direktvermarkter einen großen Unsicherheitsfaktor dar. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Höhe der Entgelte in der Direktvermarktung. Durch die gestiegenen Strompreise im Großhandel und in der Ausgleichsenergie sind unsere Strukturierungskosten stark angestiegen. Gas- und Kohlekraftwerke, welche die Flexibilität bereitstellen, haben aktuell hohe Erzeugungskosten. Da wir diese erhöhten Strukturierungskosten in Direktvermarktungsverträgen mit fixen Entgelten nicht weitergeben können, entsteht ein erhebliches Missmatch. Das belastet nicht nur unser Geschäftsmodell, sondern generell auch das von anderen Unternehmen in der Direktvermarktung. Hier besteht die Herausforderung, mit Kunden variable Direktvermarktungsentgelte zu vereinbaren, welche beispielsweise mit einem Index gleiten. Damit können die Kunden einerseits bei den fallenden Großhandelspreisen von sinkenden Direktvermarktungsentgelten profitieren, wären aber bei steigenden Preisen ein Stück weit im Risiko...

Hier gibt's das Interview in voller Länge!