Europa will sich mit Wasserstoff aus der Energieabhängigkeit befreien und beim Klimaschutz vorankommen. Im Interview mit energate spricht Jorgo Chatzimarkakis, Generalsekretär des Branchenverbandes Hydrogen Europe, über die Fortschritte bei der Umsetzung der EU-Wasserstoffstrategie, die Folgen des Ukraine-Krieges und Alternativen zur Elektrolyse.
energate: Herr Chatzimarkakis, vor zwei Jahren hat die EU-Kommission die Wasserstoffstrategie verabschiedet. Was ist seither passiert?
Chatzimarkakis: Weltweit ist eine Wasserstoffeuphorie ausgebrochen. Erst durch die Verabschiedung der EU-Wasserstoffstrategie haben viele andere Staaten überhaupt angefangen, sich mit dem Business Case Wasserstoff zu beschäftigten. Ein Beispiel sind die Erdölstaaten am Golf. Ein Schlüsselland ist Saudi-Arabien. Die sagen jetzt, dass sie komplett dekarbonisieren wollen. Das ist eine historische Verschiebung. Ganz anders verhält sich übrigens Russland. Die haben mit der Pyrolyse eine Technologie zur Wasserstoffherstellung zur Verfügung. Sie nutzen das aber nicht, weil sie Energie lieber als Waffe einsetzen wollen...