Das Interview der Woche in KW 14 | energate messenger Österreich

(Foto: Wilke, E-Control)

Carola Millgramm leitet die Sparte Gas bei der E-Control. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs beobachten Experten der Regulierungsbehörde und der Energieversorger täglich rund um die Uhr die Gasflüsse, Speicherbewegungen sowie die Speicherstände. Im Interview mit unserer Redaktion sagt Frau Millgramm: "Wir bereiten uns tatsächlich auf die Situation vor, dass es zu einem Lieferstopp kommen könnte. Alles andere wäre fahrlässig". Kurzfristig sei es dabei nicht möglich, russische Lieferungen mit LNG zu ersetzen.  

energate: Wie sehen diese Vorbereitungsschritte aktuell konkret aus? Die Gasspeicher würden bei einem Totalstopp bis Ende April reichen, und was passiert danach?

Millgramm: Wie lange die Gasspeicher tatsächlich reichen würden, kann man nicht so pauschal beantworten. Das hängt nämlich von mehreren Faktoren ab, die Einfluss auf den Gasverbrauch haben, zum Beispiel den Temperaturen und ob die Gaskraftwerke noch zur Stromerzeugung herangezogen werden müssen. Das bedeutet, sobald es wärmer wird, sinkt der Gasverbrauch drastisch ab.

energate: Selbst wenn es nicht zu einem Gaslieferstopp kommt - auch bei einer Halbierung der Gaszufuhr hätten viele Industriebetriebe bereits ein großes Problem. Was tun?

Millgramm: Grundsätzlich verursacht ein Ausfall von einzelnen Gaslieferungen nicht automatisch auch ein Versorgungsproblem. Sollte es jedoch zu so massiven Einschränkungen beim Gasimport kommen, so würden auf der Grundlage des Energielenkungsgesetzes verbrauchsmindernde Maßnahmen gesetzt werden...

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