Das Interview der Woche in KW 7 | energate messenger+

Die hohen Energiepreise haben zu Verwerfungen auf dem Energiemarkt geführt. Im Interview der Woche sprachen wir mit Marion Nöldgen, Geschäftsführerin von Tibber. Ihr Unternehmen verkauft Strom zum jeweils gültigen Einkaufspreis plus einer Monatsgebühr von 3,99 Euro. Grundversorgertarife von bis zu 1 Euro/kWh kritisiert Nöldgen im Interview scharf.

energate: Frau Nöldgen, wie bewerten Sie die aktuelle Situation im Energiemarkt?

Nöldgen: Wenn Anbieter in dieser extremen Situation nicht mehr zahlungsunfähig sind, dann ist ihnen das zunächst nicht anzukreiden. Was ich aber scharf kritisieren muss, sind strategische Kündigungen, um als Nutznießer aus der Situation zu gehen. Außerdem meine ich, dass abgespaltene Grundversorgertarife von bis zu 1 Euro/kWh absolut nicht gerechtfertigt sind. Mir fehlt an der Stelle auch die Transparenz. Bei Tibber sehen unsere Kunden transparent in der App, zu welchem Preis wir einkaufen, denn wir geben den gehandelten Strom zum Börsenpreis inklusive Steuern und Abgaben direkt weiter. Unser Strompreis für Berlin lag in KW 2 durchschnittlich - mit Gebühren - bei 44 Cent/kWh. Da kann ich schwer nachvollziehen, mit welcher Begründung manche Grundversorger hier noch mehr als 50 Cent/kWh aufschlagen. Die angespannte Lage hat vor allem Stromio verursacht, denn das waren sehr viele Kunden auf einmal, und auf der anderen Seite das momentan fehlende Angebot.

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