Interview der Woche in KW 44 | energate messenger+

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"Im Norden ist der Druck zu digitalisieren sehr groß" 


Das sagt Torsten Maus, Vorsitzender der EWE-Netz-Geschäftsführung. Über das 450-Mhz-Funknetz wollen zahlreiche Verteilnetzbetreiber die für die Energiewende notwendige Digitalisierung ihrer Infrastruktur stemmen. Was das für einen großen Player wie die EWE Netz bedeutet und welche Erwartungen damit verbunden sind, erläutert Torsten Maus im exklusiven Interview mit unserem Chefredakteur Christian Seelos und unserem Redakteur Daniel Zugehör

energate: Herr Maus, die Energiewirtschaft hat sich sehr dafür eingesetzt, den Zuschlag für die Funkfrequenz 450 MHz zu bekommen. Warum?

Maus: Deutschland stellt auf ein sehr kleinteiliges, dezentrales Energiesystem um. Hier sind wir als EWE Netz mit unserem sehr hohen Anteil an Wind- und PV-Anlagen in einer herausragenden Position und setzen das erfolgreich seit rund zwei Jahrzehnten um. Wegen dieser Kleinteiligkeit muss ein Ausgleich zwischen Erzeugung, Verbrauch und Speicherung geschaffen werden, wobei das Ganze zunehmend auf Verteilnetzebene stattfindet. Das bedeutet, wir stellen das System vom Kopf auf die Füße. Um es weiterhin sicher beherrschen zu können, brauchen wir kontinuierlich Informationen über den Zustand aller Komponenten im Netz und das möglichst live. Hier kommt das 450-MHz-Netz ins Spiel. Über dieses können wir Daten sicher und schnell übertragen, sie zentral in ein Modell einfließen lassen und so die nötigen Maßnahmen ergreifen. Übrigens nicht nur Daten, sondern auch Sprache. Denn unsere Techniker können über das 450-MHz-Netz auch telefonieren.

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