Next Kraftwerke: „In den letzten Jahren ist zu wenig geschehen“ | blue oceans

Den Börsenstrompreis als Signal für das Verbrauchsverhalten zu nehmen, liegt nahe und ist technisch möglich. Doch die Netzentgeltsystematik erschwert die Möglichkeit, Flexibilitäten zu heben, erklärt Jochen Schwill im Interview. Schwill ist Mitgründer von Next Kraftwerke, einem der größten Direktvermarkter in Deutschland. Durch den aktuellen regulatorischen Rahmen drohe Deutschland seinen Vorsprung beim Thema Flexibilisierung zu verspielen, meint Schwill.

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Die Idee, dass Energiekunden ihren Verbrauch flexibilisieren und damit das Stromnetz entlasten, ist nicht mehr ganz neu. Wo stehen wir hier aktuell?

Jochen Schwill
Manche Unternehmen der energieintensiven Industrie bieten schon seit längerer Zeit Reserven an und haben ihre Stromnachfrage in den letzten Jahren weiter flexibilisiert. Leider lässt sich das in der Breite nicht von den vielen tausend anderen industriellen und gewerblichen Stromverbrauchern sagen – hier herrscht noch großes Potenzial. Wir haben in unserem virtuellen Kraftwerk einige Betriebe dieser Größenklasse vernetzt und bieten ihre Flexibilität an den Strommärkten an, aber sind noch weit von der Masse an vernetzten Einheiten entfernt, die wir etwa auf Stromproduzentenseite in der Vermarktung haben. Auf Haushaltsebene sind in den letzten Jahren Aggregatoren mit neuen Geschäftsmodellen gestartet, etwa im Bereich Heimspeicher. In Summe sind die Mengen an Flexibilität für das Gesamtsystem, die auf Haushaltsebene gehoben wurden, aber noch gering.

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Was sind die größten Hemmnisse, um flexible Lasten zu vermarkten?

Jochen Schwill
Das kommt ganz auf den Zielmarkt an. Am weitesten fortgeschritten ist die Regulierung zur Flexibilisierung von Verbrauchern sicherlich auf ÜNB-Ebene. Sowohl am Regelenergiemarkt als auch über die Abschaltverordnung kommen flexible Verbraucher heute zum Zuge...

Das komplette Interview finden Sie in der aktuellen Ausgabe von blue oceans.

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