Hindernisse bei der Verkehrswende | Wochenrückblick Schweiz KW38

Olten (energate) — In der Schweiz soll die Verkehrswende vorangetrieben werden, darin herrscht überparteiliche Einigkeit. Doch es gibt Hindernisse. So sind etwa die Steuervorteile beim Kauf eines E‑Autos von Kanton zu Kanton unterschiedlich. Unklar ist auch die Finanzierung der Investitionen in alternative Antriebe und die sinnvolle Zweitverwendung gebrauchter Fahrzeugbatterien.

Gebrauchte Fahrzeugbatterien stellen einige Herausforderungen

Die Zweitverwendung von Fahrzeugbatterien (Second-Life) bringt einige Herausforderungen mit sich. Das ist die Schlussfolgerung der Second-Life-Tagung, die am 12. September an der ETH abgehalten wurde. Die Herausforderungen liegen nach Ansicht der Referenten weniger im technischen als im ökonomischen Bereich. Für Tobias Schmidt, Professor an der ETH, stellt sich etwa die Frage, wer Projekte mit bereits gebrauchten Batterien finanziere und ob Second-Life-Verwendungen bei den sinkenden Preisen für neue Batterien sich überhaupt lohnen würden. Auch Andreas Hutter von CSEM erachtet den wirtschaftlichen Aspekt als wichtig: “Es muss ökonomisch interessant sein.”..,

 Weniger Geld im Entsorgungs- und Stilllegungsfonds

Das Bundesamt für Energie teilte in seinem Jahresbericht mit, dass sich in den von den Betreibern der Kernanlagen angesammelten Entsorgungs- und Stilllegungsfonds Ende 2018 insgesamt 7,492 Mrd. Franken befanden. 2017 waren es 7,732 Mrd. Franken. Die beiden Fonds decken die Kosten für die Stilllegung der Kernkraftwerke sowie für die Entsorgung der radioaktiven Abfälle und der abgebrannten Brennelemente, die nach Ausserbetriebnahme der Kernkraftwerke anfallen. Die Gesamtkosten für die Entsorgung belaufen sich auf 20,802 Mrd. Franken. Die Stilllegungskosten belaufen sich auf 3,779 Mrd. Franken...


Elektroautos werden nicht überall bevorteilt

Elektromobilität soll in der Schweiz gefördert werden. Doch ein Vergleich des Touring-Clubs Schweiz zwischen den Kantonen zeigt, dass Käufer eines Fahrzeugs mit Elektroantrieb steuerlich nicht immer bevorteilt werden. Denn in den Kantonen Tessin, Waadt und Schwyz werden die Autos nach Gesamtgewicht und Leistung besteuert. Dadurch zahlen Elektroauto-Besitzer in diesen Kantonen mehr, da Elektroautos durch die Batterie oft schwerer sind und deswegen mehr Leistung benötigen als Autos mit Verbrennungsmotor. Für den Tesla Model S 75D zahlt man in den Kantonen Fribourg, Genf, Glarus, Nid- und Obwalden, St. Gallen und Zürich hingegen gar keine Steuern...

Elektromobilität: Parteien sind sich uneins über Umstellung

Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Mobilitätsarena diskutierten Nationalräte über die Abkehr von fossilen Treibstoffen. Dass diese erfolgen muss, war der grösste gemeinsame Nenner. Bei der Wahl der Mittel und dem Zeitplan herrschte kein Konsens. Die SVP forderte einen sicheren und stufenweisen Übergang. Vonseiten der FDP hiess es, bei den Technologien nehme die E‑Mobilität eine privilegierte Position ein. Grundsätzlich schliesse diese Haltung auch eine Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren nicht aus. Einen konkreten Plan, wie CO2-Grenzwerte der EU einzuhalten und Strafzahlungen zu vermeiden sind, nannte keiner der Parteivertreter...

Kanton St. Gallen prüft CO2-Zielvereinbarungen mit Gasversorgern

Die Mustervorschriften der Kantone (MuKEn) legen den Fokus auf das einzelne Gebäude, erschweren Investitionen in das langlebige Gasnetz und behindern somit auch die Gestaltung einer optimalen Wärmeversorgung — das ist zumindest die Ansicht der Gasbranche. Im Kanton St. Gallen prüft das Amt für Wasser und Energie (AWE) nun, ob CO2-Zielvereinbarungen mit den kantonalen Gasversorgern hier Abhilfe schaffen und die MuKEn somit wirkungsvoll ergänzen könnten. Dies lässt sich der Botschaft zum neuen Energiegesetz entnehmen, welche die St. Galler Regierung jüngst zuhanden des Kantonsparlaments verabschiedet hat. /kb/mf/vr

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