Axpo schliesst erstmals PPA in Deutschland ab | Wochenrückblick Schweiz

Axpo Deutschland hat einen ersten langfristigen Stromliefervertrag ausserhalb des staatlichen Fördersystems geschlossen. Die deutsche Axpo-Tochter wird in Bayern produzierten Solarstrom über die ersten fünf Jahre zu einem festgelegten Preis abnehmen und vermarkten. Trotzdem sehen Empa und VSE die Schweiz von einer winterlichen Stromlücke infolge der Energiewende bedroht.

Axpo schliesst erstmals PPA in Deutschland ab
Die Axpo hat über ihre deutsche Tochtergesellschaft erstmals einen langfristigen Abnahmevertrag für Solarstrom ausserhalb der staatlichen Förderung im Nachbarland abgeschlossen. Es ist eines der ersten Power Purchase Agreements (PPA) im deutschen Solarmarkt überhaupt, so Axpo Deutschland. Der Stromabnahmevertrag bezieht sich auf einen Freiflächen-Solarpark im Süden Bayerns und hat der Investorin SEAC Holding GmbH zusammen mit dem Entwickler und EPC-Dienstleister MaxSolar GmbH die Realisierung des Projekts ermöglicht. Die 1,5-MW-Anlage soll künftig rund 1.570 MWh Strom liefern, ausreichend für 450 durchschnittliche Vierpersonenhaushalte.

Umwelt Arena: “Entwicklung bei Solarenergie überrascht positiv”
Seit Anfang Juli ist die neue “Stiftung Umwelt Arena Schweiz” verantwortlich für den Betrieb der Umwelt Arena. Die Medienverantwortliche Monika Sigg erläuterte den Umbruch in der Organisation. Der gemeinnützige Charakter der Stiftung solle helfen, ein Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeitsthemen aufzubauen, das Lernende und Schüler in der Umweltbildung fördert. “In der Umwelt Arena ist immer der aktuelle Stand der Entwicklung zu sehen und die geht weiter — auch die nächsten Jahre”, so Sigg. Vor allem im Gebäudebereich werden viele Entwicklungen sichtbar. Solarfassaden und Speicherbatterien seien auf dem Vormarsch, “Gebäude werden künftig auch Stromlieferanten, ja Kraftwerke sein”.

ETH-Forscher und Total setzen auf nachhaltiges Methanol
Wissenschaftler der ETH Zürich und des Mineralölunternehmens Total wollen “nachhaltiges Methanol” aus CO2 und Wasserstoff herstellen und haben dazu einen Katalysator entwickelt. Die ETH glaubt an realistische Marktchancen der Technologie. Es sei möglich, aus Methanol Treibstoffe und unter anderem chemische Produkte herzustellen, die heute auf fossilen Rohstoffen basieren. “Seit Längerem werden zwar Wege gesucht, Flüssigtreibstoffe und chemische Produkte aus alternativen, nachhaltigen Rohstoffen herzustellen, diese sind jedoch bis jetzt nicht über Nischenanwendungen hinausgekommen”, heisst es.

VSE sieht sich in der Dekarbonisierung herausgefordert
Die Dekarbonisierung stellt die Stromversorgungsbranche vor Herausforderungen. “Auf den ersten Blick scheint der Umstieg von fossiler Energie zu Strom eine leichte Übung”, so der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE auf seiner Homepage. Doch dies sei eine Fehleinschätzung. Rückenwind für diese Aussage gibt es dabei von einer kürzlich publizierten Empa-Studie, welche auf die Gefahr eine drohenden winterlichen Stromlücke in der Schweiz hinweist. Um den wachsenden Strombedarf in den Sektoren Wärme und Verkehr zu decken, fordert die Empa einen erheblichen Zubau an Photovoltaik und Energiespeichern. Alpiq-Wasserstoff noch auf Privilegien angewiesen Die Alpiq und H2 Energy produzieren voraussichtlich ab Ende 2019 erstmals Schweizer Wasserstoff im kommerziellen Massstab für die Automobilbranche. Aktuell basiere die Wettbewerbsfähigkeit des Wasserstoffs noch auf Privilegien, so die Alpiq auf Nachfrage. Je nachdem, in welchen Fahrzeugen der Wasserstoff zum Einsatz kommt, brauche es dabei ein unterschiedliches Mass an politischer Unterstützung. Ist die Produktion erst auf industriellen Massstab hochgefahren, würde die damit verbundene Kostenreduktion zusammen mit verschärften CO2-Emissionsvorschriften dafür sorgen, dass Brennstoffzellen-Antriebe auch ohne Privilegien wirtschaftlich betrieben werden könnten. /kb/mf

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