Bundesinitiative übertrifft Effizienzziele - Axpo profitiert von Kernkraft | Wochenrückblick Schweiz KW 24

Olten (energate) – Die Akteure der Bundesinitiative “Energie-Vorbild", die sich für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 einsetzen, haben ihr für 2020 angestrebtes Effizienzziel bereits übertroffen. Ausserdem konnte die Axpo-Gruppe insbesondere durch Kernkraft ihr Betriebsergebnis deutlich steigern.

Versorgungsqualität nach wie vor sehr hoch

An ihrer Jahresmedienkonferenz warnte die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) vor künftigen Stromversorgungsproblemen. Derzeit ist die Stromversorgungsqualität aber nach wie vor sehr hoch. Gemäss dem Bericht “Versorgungsqualität 2018” war ein Endverbraucher in der Schweiz im vergangenen Jahr durchschnittlich 23 Minuten von einem Stromausfall betroffen. 2017 hatte der “System Average Interruption Duration Index” (SAIDI) noch 20 Minuten betragen. Dass die Werte gegenüber 2017 erhöht sind, ist gemäss Elcom insbesondere dem Sturmtief Burglind im Januar 2018 zuzurechnen. Insgesamt war in der Schweiz 2018 etwas mehr als jeder dritte Endverbraucher von einem Stromausfall betroffen.

Axpo profitiert von Kernkraft

Die Axpo-Gruppe hat in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2018/19 ihr Betriebsergebnis (Ebit) deutlich gesteigert. So lag das Ergebnis vor Steuern und Zinsen mit 403 Mio. Franken um 54 Prozent höher als im Vorjahr (259 Mio. Franken). Dabei profitierte das Unternehmen besonders von der höheren Verfügbarkeit der beiden Kernkraftwerke Beznau und Leibstadt. Gemeinsam mit einem “sehr guten Handelsergebnis” hätte dieses die nochmals tieferen Strompreise aus den Absicherungsgeschäften von 2016 überkompensiert, teilte die Axpo mit. Der Umsatz hingegen sei mit 2,55 Mrd. Franken nahezu stabil geblieben (Vorjahr: 2,54 Mrd. Franken).

Bundesinitiative übertrifft Effizienzziele

Die Akteure der Bundesinitiative “Energie-Vorbild” haben ihre Energieeffizienz seit 2006 deutlich gesteigert und den Erneuerbaren-Anteil erheblich ausgebaut. Bis Ende 2018 haben sie etwa ihre Energieeffizienz im Durchschnitt um 30,2 Prozent erhöht. Damit sei das für 2020 angestrebte Effizienzziel von 25 Prozent bis 2020 bereits übertroffen, teilte der Bundesrat mit. Der durchschnittliche Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch der Akteure lag den Angaben zufolge 2018 bei 59 Prozent. Mit der Initiative engagieren sich die Bundesverwaltung sowie bundes- und kantonsnahe Unternehmen für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und den Klimaschutz.

Motion fordert Gleichbehandlung von LNG und Diesel

Verflüssigtes Erdgas soll künftig gleich verzollt werden wie Diesel. “Damit soll nicht nur die stossende Steuerungleichheit beseitigt, sondern auch baldmöglichst eine Reduktion der CO2-Schadstoffe von minus 15 Prozent erwirkt werden”, schreibt FDP-Ständerat Damian Müller in einer Motion, die er im Parlament eingereicht hat. LNG wird derzeit auf Literbasis und nicht wie Diesel auf der Grundlage des Gewichts besteuert. Dies führt laut Müller dazu, dass LNG unnötig verteuert wird. “Die LNG-Technologie ist marktfähig und wäre gegenüber Diesel kompetitiv, würde die Mineralölsteuer entsprechend internationalen Standards in Kilogramm berechnet und nicht in Litern”, meint Müller.

ETH Zürich erzeugt Treibstoffe aus natürlichen Ressourcen

Forschenden der ETH Zürich ist es gelungen, Kerosin und Methanol aus Sonnenlicht und Luft herzustellen. Nun haben sie den thermochemischen Prozess vorgeführt. Die solare Mini-Raffinerie steht auf dem Dach der ETH und produziert den Angaben zufolge rund einen Deziliter Treibstoff pro Tag. “Mit dieser Anlage beweisen wir, dass die Herstellung von nachhaltigem Treibstoff aus Sonnenlicht und Luft unter realen Bedingungen funktioniert”, sagte Prof. Aldo Steinfeld von der ETH Zürich. Laut der Forschungsanstalt zeigt die Anlage in Zürich auch, dass die Herstellung von Treibstoffen mit Sonnenlicht auch unter Schweizer Klimaverhältnissen umsetzbar ist. /kb/mf/vr