Ziele für den Wasserkraftausbau bis zum Jahr 2035 gut zu erreichen | Wochenrückblick Schweiz KW 18

Das Bundesamt für Energie ist nach dem Veröffentlichen aktueller Daten optimistisch, die Ziele für den Wasserkraftausbau bis zum Jahr 2035 gut zu erreichen. Zudem stossen Forscher der EPFL Lausanne bei der solaren Wasserstoffproduktion vor: Die Pilotanlage liefere vielversprechende Ergebnisse, heisst es.

VSE: “Elektrifizierung ist der Königsweg”
Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) hat Parlamentarier verschiedener Parteien zu Energiezukunft und Versorgungssicherheit befragt. “Die Elektrifizierung ist der Königsweg zur Dekarbonisierung” — darin sieht sich der VSE durch die Politiker bestätigt. Dass der Stromverbrauch künftig aufgrund der Substitution fossiler Energien durch elektrische Anwendungen zunehmen werde, hatten drei der fünf befragten Politiker zu Protokoll gebracht. Es handelt sich dabei um die Ständeräte Martin Schmid (FDP/GR) und Beat Vonlanthen (CVP/FR) sowie die Nationalrätin Adèle Thorens (Grüne/VD). Vonlanthen und Thorens hoben insbesondere die Rolle der E-Mobilität hervor.

Wallis will 100 Prozent Erneuerbare
Der Kanton Wallis strebt bis 2060 eine zu 100 Prozent erneuerbare und einheimische Versorgung an. Das Vorhaben impliziert eine ausreichende Energieproduktion, aber auch die Walliser Kontrolle über einen Grossteil der Wertschöpfungskette. “Die öffentliche Hand und andere Walliser Akteure müssen bei jeder interessanten Gelegenheit darauf abzielen, Aktivitäten der energetischen Wertschöpfungskette unter ihre Kontrolle zu bringen — von der Produktion über die Vermarktung bis hin zur Verteilung der Energie”, heisst es in einem Bericht. Die Walliser Regierung wünscht sich, dass neue Ökostromproduktionsanlagen künftig mehrheitlich in Walliser Hand sind.

Solare Wasserstofferzeugung im Grossmassstab
Forscher der EPFL Lausanne arbeiten an der Produktion von grünem Wasserstoff im Grossmassstab. Sie haben eine Anlage entwickelt, die mithilfe von konzentriertem Sonnenlicht grössere Mengen Wasserstoff erzeugt. “Bei sonnigem Wetter kann unser System bis zu einem Kilogramm Wasserstoff pro Tag erzeugen”, erklärte Projektleiterin Sophia Haussener. Dies sei beispielsweise genügend Kraftstoff, um mit einem wasserstoffbetriebenen Auto 100 bis 150 Kilometer zu fahren. Eine entsprechende Pilotanlage sei kürzlich auf dem EPFL-Campus in Betrieb gegangen, teilte die Hochschule mit. Und: Die ersten Ergebnisse seien vielversprechend.

BFE sieht Wasserkraftausbau auf Kurs
Die erwartete Energieproduktion aus Wasserkraft ist 2018 gegenüber dem Vorjahr um 122 Mio. kWh gestiegen. Mit einem jährlichen Zubau in dieser Grössenordnung liesse sich der im Energiegesetz verankerte Richtwert für 2035 gut erreichen, kommentierte das Bundesamt für Energie (BFE) die Statistik. Das Energiegesetz gibt für 2035 37,4 Mrd. kWh als Ziel an — 2018 betrug die Wasserkraftproduktion rund 36,45 Mrd. kWh. Die Schweiz erzeugt 48,5 Prozent der Energie in Laufwasser-, 47,2 Prozent in Speicherkraft- und rund 4,3 Prozent in Pumpspeicherkraftwerken. Die Wasserkraft hat auf der Basis der mittleren Produktionserwartung einen Anteil von rund 57 Prozent an der Stromproduktion in der Schweiz.

Axpo will europäischen Solarmarkt erobern
Die Axpo hat einen Vertrag zur Übernahme des französischen Fotovoltaik-Unternehmens Urbasolar unterzeichnet. Mit Urbasolar will der Schweizer Energiekonzern den europäischen Solarmarkt erobern. Zunächst wird die Axpo aber vornehmlich in Frankreich tätig sein, denn dort befindet sich der Löwenanteil der über 1.000 MW starken Projektpipeline von Urbasolar. “Erste Priorität hat nun die Realisierung dieser Projekte. Diese wollen wir schnellstmöglich profitabel umsetzen”, so Axpo-CEO Andrew Walo. Danach diene Urbasolar aber als Plattform für den Ausbau des Solargeschäfts in Europa, allen voran in Italien, Spanien und Portugal. /kb/mf/vr

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