Stefan Dohler im Gespräch - jetzt kostenlos downloaden!

Stefan Dohler hat im Januar seinen Dienst als neuer Chef des Oldenburger Regionalversorgers EWE angetreten. Nach Skandalen, Rücktritten und dem Rausschmiss seines Vorgängers hat er dem Unternehmen zunächst einmal eine Strategieprüfung verordnet. e|m|w sprach mit ihm über die Unternehmenskultur, den Strategieprozess sowie die Investorensuche und die Bedeutung neuer Geschäftsfelder.

e|m|w:
Herr Dohler, Sie bekleiden seit Anfang des Jahres den Vorstandsvorsitz der EWE AG. Wie ist Ihr Start verlaufen und welche Themen hat der neu formierte Vorstand derzeit im Blick?

Stefan Dohler:
Der Einstieg lief hervorragend. Ich empfinde die Kultur als sehr positiv und offen, auch wenn die Geschehnisse im Umfeld der EWE aus dem vergangenen Jahr nachwirken. Vielleicht ist gerade deshalb jetzt die Bereitschaft groß, sich wieder auf die eigentliche Arbeit zu konzentrieren. Ich bin auch froh, dass wir den Vorstand inzwischen komplett haben. Die Stimmung ist sehr gut, sehr kollegial. Als konkretes Thema beschäftigen uns derzeit strategische Fragen. Wir wollen die gesamte Strategie der EWE noch einmal abklopfen, in allen Unternehmensbereichen Potenziale und kritische Punkte ermitteln. Im Anschluss an diesen Prozess, also in der zweiten Jahreshälfte, werden wir den Verkauf eines 26-Prozent-Anteils an der  EWE anstoßen. Dazu haben wir bereits eine Investment Bank beauftragt, uns bei dem Prozess zu unterstützen.

e|m|w:
Schauen wir doch zunächst einmal zurück: Ihr Vorgänger musste nach einem Spendenskandal das Unternehmen verlassen, zudem gab es eine Spitzel-Affäre und Korruptionsvorwürfe. Sind diese Dinge aus Ihrer Sicht abgearbeitet oder sehen Sie noch Handlungsbedarf?

Stefan Dohler:
Ich habe zunächst einmal wahrgenommen, dass derzeit eine sehr hohe Aufmerksamkeit auf den Themen Compliance, interne Kontrollsysteme und Risikomanagement liegt. Speziell im Bereich Compliance ist schon viel passiert. Im vergangenen Jahr wurden 3.000 Mitarbeiter geschult, in diesem Jahre weitere 2.000. Wir haben in internen und externen Untersuchungen aufgearbeitet, wo Defizite liegen. Die Liste an Ergebnissen ist inzwischen zum großen Teil schon abgearbeitet. Insofern bin ich jetzt erstmal beeindruckt, wie ernsthaft das Thema angeschoben ist, und wir schieben in dem Sinne weiter. Wir können uns aber nicht zurücklehnen, sondern müssen in allen Belangen weiterhin aufmerksam bleiben.

Das gesamte Interview ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift e|m|w erschienen.
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