Gehaltssteigerungen für BKW-Management weiter möglich | Wochenrückblick KW 22

Die Gehälter von Verwaltungsrat und Geschäftsführung der BKW könnten trotz Kritik weiter deutlich steigen. Ausserdem hat die Schweizer Niederlassung des Baustoffherstellers Holcim ein Verfahren entwickelt, das den CO2-Ausstoss bei der Zementproduktion senkt.

FDP präsentiert Positionspapier zur Klimapolitik
Die FDP fordert eine Lenkungsabgabe auf fossile Treibstoffe. Das geht aus einem Positionspapier zur Umwelt- und Klimapolitik hervor, das Parteipräsidentin Petra Gössi, Vizepräsident Andrea Caroni, Nationalrat Benoît Genecand und Ständerat Damian Müller am 24. Mai in Langenthal präsentierten. Das Papier basiert auf einer Mitgliederbefragung. Nicht in das Papier geschafft hat es hingegen die Flugticketabgabe, die von 73 Prozent der Mitglieder befürwortet worden war. Die Parteispitze will das Positionspapier der Delegiertenversammlung am 22. Juni zur Diskussion und Beschlussfassung vorlegen.

Üppige Gehaltssteigerungen für BKW-Management weiter möglich
Aller Kritik zum Trotz können die Gehälter von Verwaltungsrat und Geschäftsführung der BKW weiter deutlich steigen. Zwar beschlossen die Aktionäre auf der 8. Ordentlichen Generalversammlung eine Obergrenze für die Gesamtvergütungen des Verwaltungsrates und der Konzernleitung — diese lässt aber noch viel Luft nach oben. Sie liegt für die Konzernleitung im kommenden Geschäftsjahr 2020 bei 8,8 Mio. Franken. Für den Verwaltungsrat ist sie für die kommende Amtsperiode 2019/2020 auf 1,2 Mio. Franken festgelegt. Dieser Maximalwert liegt oberhalb der Vergütungen des vergangenen Jahres, die wegen ihrer Höhe scharf in die Kritik gekommen waren: 2018 bezahlte die BKW ihrer Konzernleitung 5,67 Mio. Franken.

Neues Verfahren senkt Emission bei Zementproduktion
Die Schweizer Niederlassung des Baustoffherstellers Holcim senkt durch die Aufbereitung von Abbruchstoffen den CO2-Ausstoss in der Zementproduktion. Der auf diese Weise gefertigte Zement ist in der Schweiz bereits zertifiziert und kann im Hochbau eingesetzt werden. Weitere Hersteller arbeiten an ähnlichen Produkten. Mit dem neu entwickelten Zement Susteno senkt Holcim (Schweiz) AG nach eigenen Angaben den CO2-Ausstoss und schliesst den Materialkreislauf in der Herstellung. Das Unternehmen präsentierte das entsprechende Verfahren im Rahmen der Innovationstagung der Hochschule für Technik in Rapperswil. In der Schweiz ist die Zementindustrie einer der Hauptverursacher von CO2 in der Industrie.

Geothermieforschung im Untergrund
Die ETH Zürich hat im Bedretto-Tal im Kanton Tessin ein unterirdisches Forschungslabor für Geothermie eröffnet. Das “Bedretto Underground Laboratory for Geoenergies” liege 1,5 Kilometer unter der Erdoberfläche in der Mitte eines 5,2 Kilometer langen Stollens, der das Tessin mit dem Furkatunnel verbindet. Das teilte das Bundesamt für Energie mit. Die ETH Zürich erforscht dort zusammen mit Partnern Techniken zur Nutzung der Erwärme. Um die geothermischen Prozesse zu erforschen, bohren die Forscher mehrere Bohrlöcher, in die sie eine Vielzahl von Sensoren platzieren können. Damit wollen sie kleinste Änderungen von Belastung, Druck und Flüssigkeitsbewegungen verfolgen.

Alpiq-Publikumsaktionäre erhalten Kaufangebot
Die Anlagegruppe CSA Energie-Infrastruktur Schweiz unterbreitet den verbliebenen Alpiq-Publikumsaktionären, die insgesamt noch zwölf Prozent der Aktien halten, ein Übernahmeangebot zu einem Preis von 70 Franken pro Aktie. Das gaben die grossen Anteilseigner, zu denen neben CSA die Eos Holding und das Konsortium Schweizer Minderheitsaktionäre gehören, am 29. Mai bekannt. Den gleichen Preis hatten Eos und Primeo Energie für die tags zuvor vollzogene Übernahme des 25-prozentigen Aktienpaketes von Électricité de France (EDF) bezahlt. Nach Abschluss des Übernahmeangebots wollen die Anteilseigner die Alpiq von der Schweizer Börse Six nehmen. /kb/mf/vr

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