Wien (energate) - Strom verbilligt sich im kurzfristigen Großhandel, während der Gaspreis spürbar ansteigt. Das zeigen die von der Energieagentur errechneten Indizes für den Monat Mai an. Im Stromhandel sinkt der Preisindex auf Monatsbasis ("Öspi Monat") für den Mai gegenüber dem April um fast sechs Prozent. Der Abstand zwischen Grundlastpreis und Spitzenlastpreis beträgt 7,5 Prozent. Im Mai dieses Jahres liegt der Index laut Energieagentur bei einem Wert von 56,40 EUR/MWh, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang um 50 Prozent bedeutet.
Anders die Entwicklung bei den Gaspreisen. Beim Gaspreisindex auf Monatsbasis ("Ögpi Monat") meldet die Energieagentur für den Mai gegenüber dem Vormonat einen Anstieg um fast acht Prozent auf einen Wert von 30,05 EUR/MWh. Das sei immer noch um 34 Prozent niedriger als der Wert vor einem Jahr, hieß es. Die Energieagentur hat zuletzt ihr Angebot an Preisindizes deutlich ausgeweitet.
Aktuelle Marktberichte von energate jeden Donnerstag
Hintergründe zu der wöchentlichen Lage liefern die jeden Donnerstag erscheinenden Marktberichte von energate zu Großhandelspreisen für Strom und Gas. Der Strompreis im Spothandel etwa schwankt derzeit zwischen 14 Euro/MWh und 102 Euro/MWh. Händler führen das auf den Wettereinfluss auf Erneuerbare sowie auf Engpässe beim Import von Atomstrom aus Frankreich und der Schweiz zurück. Ein weiterer Faktor sind gesunkene LNG-Importe aus den USA.
Bei Gas sind aktuell Schwankungen zwischen 28 Euro/MWh und 38 Euro/MWh zu beobachten. Treiber dafür sind Händlern zufolge die zuletzt aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Versorgung einiger LNG-Terminals in den USA mit Erdgas. Weitere Faktoren sind demnach Ausfälle im norwegischen System, eine höhere Nachfrage in Japan sowie die offene Frage, inwiefern europäische Kunden ukrainische Gasspeicher nutzen können. /pm