Wien (energate) - Die Verunsicherung unter den Strom- und Gaskunden steigt und das Vertrauen in die Energieversorger sinkt. Laut einer Umfrage des Tarifvergleichsportals "durchblicker" unter 1.200 Haushalten in Österreich, könnten sich 67 Prozent der Befragten vorstellen, ihren Versorger zu wechseln. Nach den Turbulenzen bei Wien Energie haben die Anfragen von verunsicherten Konsumenten und Konsumentinnen noch mal zugenommen. Die Zahl der Tarifvergleiche ist laut Eigenauskunft des Onlineportals seit Sonntag (28. August) bei Strom um zwei Drittel und bei Gas um die Hälfte gestiegen.
"So eine außergewöhnliche Situation, dass ein Landesenergieversorger in finanzielle Probleme dieser Dimension gerät, gab es in Österreich noch nie", sagt Durchblicker-Experte Stefan Spiegelhofer. Immer mehr Kunden und Kundinnen würden anfragen, ob sie zu einem anderen Energieanbieter wechseln sollen. Zumindest vorerst rät Durchblicker allen, die bei Wien Energie ihren Vertrag abgeschlossen haben, dabei zu bleiben. "Wer verunsichert, hat grundsätzlich jederzeit die Möglichkeit, einen Tarif bei einem anderen Anbieter abzuschließen. Alle Alternativangebote sind aber derzeit noch teurer", so Spiegelhofer.
Erst vor zwei Wochen hat die Wien Energie für den Großteil ihrer Haushaltskunden einen automatischen Wechsel in einen neuen, durchschnittlich um ein Viertel teureren Ökostrom-Tarif angekündigt. Dieses Vorgehen sorgte für Unmut (energate berichtete) und wurde von der Arbeiterkammer kritisiert (energate berichtete). Aktuelle, individuelle Tarifvergleiche für Strom und Gas sind hier abrufbar. /imk