Wien (energate) - Die österreichischen Bundesländer wollen sich gegen den Bau neuer Reaktorblöcke im tschechischen Kernkraftwerk "Dukovany" aussprechen. Die neun Länder bereiten dazu eine gemeinsame Stellungnahme vor, kündigten Landesvertreter von Niederösterreich, Oberösterreich und Wien vor der Presse an. Das tschechische Umweltministerium hatte die Bundesländer im Rahmen einer grenzüberschreitenden Öffentlichkeitsbeteiligung zur Stellungnahme aufgefordert. Die Frist dafür läuft am 15. Januar ab.
Die österreichischen Bundesländer führen an, dass die Alternativen zum Reaktor-Neubau nicht ausreichend untersucht wurden. Das gelte auch für die Erdbeben-Risiken. "Das Atomkraftwerk liegt nur 32 Kilometer von der niederösterreichischen Landesgrenze entfernt und gefährdet Österreich bei einem Unfall", erklärte Niederösterreichs stellvertretender Landeshauptmann Stephan Pernkopf (ÖVP). Die tschechische Regierung will am Standort "Dukovany" zwei neue Reaktorblöcke errichten lassen.
Regierung Kurz bleibt bei Anti-Atomkurs
Auch die neue österreichische Bundesregierung aus ÖVP und FPÖ bekräftigte den bisherigen atomkritischen Kurs des Landes. Der Nationalratsabgeordnete und umweltpolitische Sprecher der FPÖ, Walter Rauch, erklärte: "Die österreichische Bundesregierung spricht eine gemeinsame Sprache. Und diese heißt: Nein zur Atomkraft." Bei Unterschriftensammlungen haben sich bislang über 80.000 Österreicher gegen den Ausbau des dienstältesten tschechischen Atomkraftwerks ausgesprochen. /gk