Bonn (energate) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat bei der Weltklimakonferenz in Bonn eine klare Positionierung zu einem möglichen Kohleausstieg vermieden. "Kohle und insbesondere Braunkohle muss einen wesentlichen Beitrag leisten", sagte sie mit Bezug auf den Klimaschutz vor den Delegierten der Weltklimakonferenz. "Aber wie genau, das werden wir in den nächsten Tagen miteinander präzise diskutieren müssen.“ Im Vorfeld ihrer Rede zum Konferenz-Plenum waren Spekulationen aufgekommen, die Kanzlerin könnte mit Blick auf die laufenden Gespräche zur Regierungsbildung in Berlin Stellung zur Zukunft der Kohlekraft beziehen. Zugleich räumte die Kanzlerin ein, dass zum Erreichen des deutschen Klimaziels für 2020 "ein ganzes Stück" fehle.
Dass Deutschland sein Klimaschutzziel für 2020 (40 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Vergleich zum Niveau von 1990) wohl verfehlt, zeichnete sich bereits ab (energate berichtete). Merkel verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass die EU ihr Klimaziel von 40 Prozent weniger CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 "rechtsverbindlich erreichen" werde. Außerdem nannte sie den Klimaschutz eine "zentrale Herausforderung der Menschheit" und eine "Schicksalsfrage" und appellierte, das Pariser Abkommen von 2015 als einen Anfang zu sehen, von dem aus die Arbeit erst beginne. /pa