Berlin (energate) - Die EEG-Umlage dürfte sich 2014 um knapp einen Cent auf 6,2 Cent/kWh erhöhen. Im Umfeld der Regierungskoalition verdichten sich Hinweise, dass das Bundesumweltministerium diesen Wert in einer internen Kostensimulation ermittelt hat. Offiziell will das Ministerium das nicht bestätigen. "Für die Berechnung der EEG-Umlage sind die Übertragungsnetzbetreiber zuständig", sagte ein Ministeriumssprecher zu energate. Der Unionsfraktion sollen allerdings nach Angaben ihrer umweltpolitischen Sprecherin Marie-Luise Dött Berechnungen vorliegen, die zu diesem Ergebnis kommen. Auch die Initiative Agora Energiewende prognostizierte jüngst einen Anstieg der EEG-Umlage von derzeit 5,27 auf 6,24 Cent/kWh, wobei der Negativsaldo des EEG-Umlagekontos bereits berücksichtigt ist (energate berichtete).
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) hatte in den vergangenen Monaten wiederholt davor gewarnt, dass die EEG-Umlage auf sieben Cent steigen werde, sollten seine Vorschläge für eine Strompreisbremse und zur Begrenzung des Erneuerbaren-Zubaus nicht realisiert werden (energate berichtete). Ungeachtet der weniger dramatischen Umlageerhöhung, die sich jetzt abzeichnet, unterstreicht Dött die Forderung nach Kürzungen bei der EEG-Förderung. Unterstützung bekommt sie vom CDU-Wirtschaftsrat: Wenn die EEG-Kürzung unterbleibe, sei der Wirtschaftsstandort Deutschland in Gefahr (energate berichtete).
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) weist indes daraufhin, dass die erneuerbaren Energien mittlerweile an allen Handelsmärkten für fallende Strompreise sorgen. Bislang hätten von den preissenkenden Effekten der Erneuerbaren nur Unternehmen profitiert, die in der Lage sind, kurzfristig am Spotmarkt einzukaufen. "In Zukunft kommen auch jene Betriebe in den Genuss günstiger Strompreise, die sich über langfristige Lieferverträge mit Energie eindecken", erklärte der BEE-Präsident Dieter Schütz. Die Warnungen der Industrievertreter vor einer Deindustrialisierung seien daher haltlos. /gk