Intraday-Markt registriert steigende Volumen | Wochenrückblick Schweiz

Olten (energate) – Der Schweizer Intraday-Markt der Strombörse Epex Spot konnte wieder steigende Volumen registrieren. Außerdem kritisierte die Klimaallianz Schweiz auf einer Konferenz den geplanten Weg zur Treibhausgasneutralität der Schweiz. Zudem stand der Geschäftsführer der Open Energy Platform AG Rudolf Summermatter im Interview Rede und Antwort.

 Epex Spot: “Steigendes Handelsvolumen am Intraday-Markt”

Der Schweizer Intraday-Markt der Strombörse Epex Spot registriert seit April 2019 wieder steigende Volumen. Er habe eine Handelsmenge von 258,65 Mio. kWh erreicht, teilte die Epex Spot gegenüber energate mit. Dies habe aber die herben Verluste im Vergleich zum Vorjahr nicht ausgleichen können. Im ersten Halbjahr 2018 wurde eine Menge von 1,05 Mrd. kWh gehandelt. “Im Jahr 2017 betrug das Handelsvolumen am Schweizer Intraday-Markt noch zwei Mrd. kWh. Mit dem Start von XBID brach es dann um 85 Prozent ein”, so Davide Orifici, Head of Swiss Office. XBID ist die pan-europäische Intraday-Marktkopplung für kontinuierlichen Handel, von der die Schweiz ausgeschlossen ist.

Klimaallianz will Netto-Null-Ziel schneller erreichen

Die Klimaallianz Schweiz, das Bündnis von mehr als 70 Klimaschutzorganisationen, hat bei einer Medienkonferenz am 9. September die geplante Marschroute der Schweiz betreffend der Treibhausgasneutralität kritisiert. Das Bestreben, die CO2-Emissionen netto auf null zu reduzieren, soll nach dem Willen der Landesregierung bis 2050 erreicht werden. Zu spät, findet die Klimaallianz, und fordert die Netto-Null bis 2040. Zudem erachtet die Klimaallianz die jährliche Reduktionsrate der Emissionen als zu niedrig. Von gegenwärtig minus zwei Prozent pro Jahr müsse sich diese auf minus vier Prozent verdoppeln, falls man die Klimaziele von Paris wolle.

Steuererleichterungen für alternative Antriebe werden verlängert

Auf Erdgas, verflüssigtes Erdgas (LNG) und biogene Treibstoffe sollen weiterhin Steuererleichterungen gewährt werden. Der Nationalrat hat sich dafür ausgesprochen, die seit Juli 2008 geltenden Regeln zu verlängern. Abgelehnt wurden Anträge der Kommissionsminderheiten von linker Seite und aus der Mitte, im Sinne des Klimaabkommens von Paris und mit Blick auf die anstehende Totalrevision des CO2-Gesetzes auch andere Instrumente zu verlängern oder zu verstärken. Am Ende verankerte der Rat im Gesetz lediglich, dass die Treibhausgasemissionen im Inland bis 2021 um weitere 1,5 Prozent gegenüber 1990 zu vermindern sind.

“Gasmarkt hat sich positiv entwickelt”

Gemäss Rudolf Summermatter, Geschäftsführer der Open Energy Platform AG (OpenEP), haben erneuerbare Gase grosses Potenzial, um die CO2-Emissionen zu senken. Er teilt damit die Ansicht des Verbands der Schweizerischen Gasindustrie (VSG). Im Interview mit energate erklärt Suttermatter ausserdem, dass er ein ausgewogenes Gasversorgungsnetz als sinnvoll erachtet. “Es gilt die Rechtssicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen. Wir erwarten ein Gesetz, das unsere Position als marktorientiertes Energiebeschaffungs- und ‑handelsunternehmen stärkt”, so der OpenEP-CEO. “Wir versprechen uns neue Marktmöglichkeiten und richten unsere Dienstleistungen danach aus.”

 Grosses Interesse nach Stromer-Kaufprämien

In der Schweiz gibt es einige Kantone und Städte, die den Kauf von E‑Autos oder Ladestationen finanziell fördern. Eine energate-Umfrage zeigt nun, dass diese Förderung auf grosses Interesse stösst. Bestes Beispiel hierfür ist der Kanton Basel-Stadt. Seit dem 10. Januar 2019 unterstützt man hier Unternehmen, die ihren Sitz im Kanton haben, beim Kauf eines reinen Elektrofahrzeugs mit 20 Prozent des Kaufpreises oder maximal 5.000 Franken pro Fahrzeug. “Mit der Aktion sind wir sehr zufrieden”, lautet das Fazit von Dominik Keller, dem stellvertretenden Leiter vom zuständigen Amt für Umwelt und Energie (AUE). /kb/mf/vr

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