Stromabkommen gut für Schweizer Pumpspeicherkraftwerke | Wochenrückblick Schweiz KW 15

Olten (energate) — Die deutsche Regierung spricht sich für das Stromabkommen zwischen der EU und der Schweiz aus. Sie sieht Vorteile für die EU durch die Mitnutzung Schweizer Pumpspeicherkraftwerke. Profitieren würden sowohl die Schweiz als auch die EU von der Einbindung der Schweiz in den gemeinsamen Stromhandel.

Alpiq findet Käufer für EDF-Aktienpaket
Primeo Energie und die EOS Holding SA übernehmen paritätisch den EDF-Anteil an der Alpiq. Das 25,04-Prozent-Alpiq-Aktienpaket des französischen Energieversorgers kostet 489 Mio. Franken oder 70 Franken pro Aktie, wie die drei beteiligten Unternehmen mitteilten. Finanziert werde der Kauf mittels Pflichtwandeldarlehen von der CSA Energie-Infrastruktur Schweiz (CSA), einer Anlagegruppe von Credit Suisse Energy Infrastructure Partners (CSEIP). Diese Pflichtwandeldarlehen würden bei Fälligkeit in Alpiq-Aktien umgewandelt. Letztlich investiert also die CSEIP über den CSA, und somit ausschliesslich Schweizer Pensionsfonds, in die Alpiq.

Herre: Kundenzentrierte Sicht auf Zähler zielführend
Der Bundesrat hat eine Teilliberalisierung des Messwesens vorgeschlagen, die BKW kritisiert das. Im energate-Interview erklärt Jesko Herre, Leiter Netznutzungsmanagement bei der BKW, warum man stattdessen die Messdaten liberalisieren sollte. Für eine Liberalisierung des Messwesens müsste ein komplexes Regelwerk erstellt werden. Eine Liberalisierung der Messdaten hingegen solle in erster Linie sicherstellen, “dass der Stromzähler in der Schweiz zugelassen ist, die Installation korrekt ausgeführt wurde und die Daten nicht manipuliert werden”, so Herre. Der Kunde könne selbst entscheiden, “wie seine Messinfrastruktur auszusehen hat und wie diese optimal in sein Smart Home eingebunden ist”.

Schweiz und Deutschland reden über vertiefte Energiekooperation
Die Schweiz und Deutschland wollen ihre Energiebeziehungen vertiefen. “Eine enge Zusammenarbeit ist in beidseitigem Interesse”, sagte Energieministerin Simonetta Sommaruga nach einem Treffen mit ihrem deutschen Amtskollegen Peter Altmaier. Unabhängig vom Zustandekommen eines Stromabkommens mit der EU sei es wichtig, die Zusammenarbeit mit den Nachbarländern zu vertiefen. So ist die Schweiz weiterhin auf Stromimporte aus Deutschland angewiesen, der deutsche Nachbar wiederum sieht in den Schweizer Pumpspeichern eine Option, überschüssige Mengen an Solar- und Windenergie zwischenzuspeichern.

Deutsche Regierung: Stromabkommen gut für Pumpspeicher
Die deutsche Regierung sieht für Schweizer Pumpspeicherkraftwerke eine wichtige Rolle im europäischen Energiemarkt. Entsprechend wichtig sei ein Stromabkommen zwischen der Schweiz und EU, “um eine engere Einbeziehung der Schweiz in den europäischen Binnenmarkt zu ermöglichen”, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der deutschen FDP-Bundestagsfraktion. Die deutsche Regierung betont auch, sie unterstütze die Einbindung der Schweiz in den gemeinsamen Stromhandel. So weise der Monitoringbericht der Bundesnetzagentur — der deutschen Regulierungsbehörde — aus, dass an der Grenze zwischen beiden Ländern “umfangreiche Import- und Exportkapazitäten zur Verfügung stehen”.

Suisse Eole verteidigt Potenzial der Windenergie
Gemäss Suisse Eole wird der aktuelle Windatlas von Windkraftgegnern zum Anlass genommen, um geplante Anlagen zu verhindern und das in der Energiestrategie kommunizierte jährliche 2050-Produktionsziel von 4,3 Mrd. kWh in Frage zu stellen. Dies sei falsch, denn “die Windwerte des vom BFE herausgegebenen Windatlas weichen teils massiv vom realen Windaufkommen ab”, so die Vereinigung zur Förderung der Windenergie. Sie verweist auf die Anlage Collonges im Wallis, die jährlich durchschnittlich 4,7 Mio. kWh Strom produziere, gemäss den Daten des Windatlas aber nur 0,64 Mio. kWh erzeugen dürfte. Grosse Differenzen zwischen Windatlas und konkreten Windmessungen seien auch bei anderen Anlagen festgestellt worden, so Suisse Eole. /kb/mf/vr

Alle Schweizer energate Meldungen gibt es hier