01.02.24, 14:00 von Michael Hahn

Brake (energate) - Der Wasserstoffproduzent Lhyfe hat in Brake nördlich von Bremen mit dem Bau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff begonnen. Nach Angaben des französischen Unternehmens wird die fertige Anlage über eine installierte Elektrolysekapazität von 10 MW verfügen und ab 2025 jährlich bis zu 1.150 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren.

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Standort des Projekts ist ein Gelände des Seehafenbetreibers Niedersachsen Ports. Die Anlage wäre "die erste in der norddeutschen Region, die Wasserstoff für den breiten Markt verfügbar macht", heißt es in einer Mitteilung. Beim symbolischen Spatenstich war unter anderem Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) anwesend.

Den Strom für die Produktion des grünen Wasserstoffs will Lhyfe über Direktlieferverträge (Power Purchase Agreements - PPA) aus Wind- und Photovoltaikanlagen aus ganz Deutschland beziehen. Erst vor wenigen Tagen hatte das Unternehmen einen langfristigen Strombezugsvertrag mit der spanischen EDP Renewables (EDPR) abgeschlossen (energate berichtete). Abnehmer des Wasserstoffs aus Brake seien verschiedene Kunden aus dem Industrie- und Mobilitätsbereich. Zu den Kosten der Anlage machte Lhyfe keine Angaben.

Lies: Projekt stärkt regionale Entwicklung

Lies bezeichnete den Spatenstich als großen Erfolg für die Energiewende in der niedersächsischen Küstenregion. Er markiere "nicht nur einen bedeutsamen Fortschritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung, sondern auch das klare Bekenntnis zu regionaler Wertschöpfung und Dekarbonisierung". Das Projekt stärke die Entwicklung der Region und die Vernetzung zwischen Industrie und lokalen Akteuren. Der Hafenstandort biete ideale Bedingungen für die Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff.

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Luc Graré, Head of Central & Eastern Europe bei Lhyfe, erklärte, das Projekt unterstütze das Land Niedersachsen "bei seinen ambitionierten Zielen des flächendeckenden Aufbaus einer Wasserstoffinfrastruktur". Durch die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff vor Ort würden neue Arbeitsplätze geschaffen und die Unternehmen in der Region von bezahlbarem sauberem Wasserstoff profitieren.

Lhyfe hat noch weitere Projekte in Deutschland in der Pipeline. In Schwäbisch Gmünd errichtet das Unternehmen derzeit eine 10-MW-Elektrolyseanlage für einen Industriepark. In Lubmin an der Ostsee wollen die Franzosen einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 800 MW und im Saarland einen 70-MW-Elektrolyseur bauen. /mh

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Michael Hahn
Redakteur

Ich bin seit Juni 2023 Redakteur im Berliner Büro von energate. Dort beschäftige ich mich neben allen politischen Themen mit den Bereichen erneuerbare Energien - besonders Windenergie - oder Wasserstoff, Digitalisierung und Mobilität. Seit 2015 war ich für das Fachmagazin neue energie tätig, zunächst als Volontär, dann als Redakteur.

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