Hypion errichtet Wasserstoff-Tankstelle in Neumünster

Neumünster (energate) - Im schleswig-holsteinischen Neumünster wird eine Wasserstofftankstelle für den Schwerlastverkehr entstehen. Das Projekt setzt das Wasserstoff-Joint-Venture Hypion gemeinsam mit dem niederländischen Lieferanten Resato Hydrogen Technology um. Entsprechende Verträge zwischen den beiden Unternehmen seien nun geschlossen. Nach einer rund zweijährigen Vorbereitungszeit soll es jetzt unmittelbar in die Umsetzung gehen, teilte Hypion mit. Ziel sei es, den Unternehmen des entstehenden "H2-Hub Neumünster" erste Betankungen im zweiten Quartal 2023 zu ermöglichen.

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Gesamtvorhaben in dem norddeutschen Gewerbegebiet. Es umfasst auch die Beschaffung von grünem Wasserstoff, die Logistik und die Verteilung an Tankstellen bis hin zur Anwendung in schweren Fahrzeugen. So haben die beteiligten Partnerunternehmen im "H2-Hub Neumünster" bereits zu Jahresbeginn Fördermittel erhalten, um die ersten schweren LKW auf Basis brennstoffzellen-elektrischer Antriebe zu beschaffen. Zusätzlich investieren die Akteure zusammen einen zweistelligen Millionenbetrag, um den Standort als Wasserstoff-Hub zu entwickeln.

Ziel: 5 Mio. Schwerlast-Kilometer mit Wasserstoff

Denn es sollen weitere Fahrzeuge hinzukommen, sodass sich über die öffentliche Tankinfrastruktur 5 Mio. Schwerlast-Kilometer und damit eine CO2-Reduktion von mehr als 3.700 Tonnen im Jahr erreichen lassen. "Nur mit einer neuen Größenordnung von mehreren hundert Kilogramm H2-Umsatz am Tag kann wirtschaftliche Tragfähigkeit erreicht werden", erklärt Stefan Rehm, Projektverantwortlicher der Hypion GmbH. Das Vorhaben solle demnach einen Impuls bieten, um sauberen Güterverkehr mit grünem Wasserstoff im Markt einzuführen, so Rehm.

Die Kooperation zwischen Hypion, an der unter anderem die Eon-Tochter Hansewerk beteiligt ist, und Resato soll aber über diese erste Tankstelle hinausgehen. Gemeinsam wollen die Unternehmen ein Netz von mindestens zehn Tankstellen in Schleswig-Holstein aufbauen. Als ein weiterer Standort steht Lübeck bereits fest (energate berichtete). /ml