01.03.22, 12:38 von Daniel Zugehör

Mainz (energate) - Das Start-up Lade GmbH hat ein interaktives Visualisierungs-Tool für das Vehicle-to-Grid (V2G) entwickelt. Es ermögliche, das Thema V2G per Simulation "durchzuspielen", teilte das Jungunternehmen mit. Demnach bezieht die Anwendung reale Daten der Bundesnetzagentur in die Simulationen mit ein. Frei wählbar sind der Betrachtungszeitraum, die installierte Leistung erneuerbarer Energien und die Zahl der im V2G-Netzwerk verfügbaren Elektroautos. Die Software zeige beispielsweise, dass ab dem Jahr 2030 etwa 95 Prozent der Stromversorgung allein mit Windkraft, Solarenergie und Batterien aus E-Autos abgedeckt werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass die Erneuerbaren weiter ausgebaut werden und das offizielle Regierungsziel von bis dato 15 Mio. elektrisch betriebenen Fahrzeugen erreicht wird. Laut dem jüngsten Entwurf des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vom 28. Februar will der Bund den Stromsektor bis 2035 komplett auf Erneuerbare umstellen (energate berichtete).

Lade GmbH: Bund sollte Vehicle-to-Grid regulieren

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"Unser Simulator zeigt klar, dass wir mit den Batterien von Elektroautos schon 2030 so gut wie alle Peaks wegspeichern können, die durch den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien entstehen werden", erläuterte CEO Dennis Schulmeyer in einer Mitteilung. So lasse sich der Strom dann auch zeitversetzt nutzen. Um das Potenzial heben zu können, seien jedoch Weichstellungen seitens der Bundesregierung nötig. Das Start-up fordert Regeln und Standards für V2G. So sollten etwa bidirektionale Ladegeräte im Fahrzeug von dem Gesetzgeber vorgeschrieben und ein möglichst einfaches Vergütungssystem vorangetrieben werden. Die 2020 gegründete Lade GmbH bietet Soft- und Hardware an, darunter ein digitales Nutzerportal. Zur Zielgruppe gehören sowohl Privat als auch Gewerbekunden und Stadtwerke. /dz

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