Brüssel (energate) - Die EU will mit einer neuen Richtlinie für mehr saubere Busse im öffentlichen Nahverkehr sorgen. Laut ihren Plänen sollen im Jahr 2030 etwa 65 Prozent aller neu für den öffentlichen Personenverkehr georderten Busse "sauber" sein. Auf diese verbindlichen Vorgaben für öffentliche Verwaltungen bei der Ausschreibung von Nutzfahrzeugen, Bussen und LKW haben sich die Unterhändler des EU-Parlaments und der EU-Regierungen kürzlich geeinigt. Dabei handelt es sich um die Reform der "Clean Vehicles"-Richtlinie aus dem Jahre 2009, die die EU-Kommission im November 2017 als Teil ihres zweiten Mobilitätspakets vorgestellt hatte (energate berichtete). Mitgliedstaaten mit weniger Wirtschaftskraft nimmt die EU hingegen nicht so hart in die Pflicht, hier reicht ein Anteil von 25 Prozent. Die Vorgaben betreffen den Kauf, das Leasing, die Anmietung sowie den Mietkauf von Fahrzeugen.
Zudem hat die EU neu definiert, was ein "sauberes Fahrzeug" ist. Leichte Nutzfahrzeuge müssen die neuen CO2-Normen erfüllen. Das heißt, im Jahr 2025 stoßen sie 15 Prozent und 2030 dann 31 Prozent weniger CO2 aus als 2021 (energate berichtete). Schwere Nutzfahrzeuge gelten hingegen als sauber, wenn sie mit alternativen Kraftstoffen wie Strom, Wasserstoff, CNG, LNG oder synthetischen Kraftstoffen angetrieben werden. Grund für die Novelle sei, dass die öffentlichen Stellen bislang zu wenige emissionsarme Straßenfahrzeuge beschafft hätten. Der öffentliche Sektor solle in der Verkehrswende vorangehen, hieß es von den Unterhändlern. Nach dem Inkrafttreten der geänderten Richtlinie haben die Mitgliedstaaten 24 Monate Zeit, um sie in nationales Recht zu gießen. /rl