Berlin (energate) - Die Hoffnung auf einen Kapazitätsmarkt erhält unter Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) keine neue Nahrung. Der Energy-only-Markt sei der beste Weg, um die Flexibilisierung des Energiesystems voranzubringen, sagte Altmaier in Berlin. Das habe sein Vorgänger Sigmar Gabriel (SPD) so gesehen und daran wird sich auch unter ihm offenbar nichts ändern. Vielmehr setzt der CDU-Politiker darauf, dass sich neue Flexibilitätsoptionen schneller entwickeln als von vielen gedacht. Das gilt insbesondere für Batteriespeicher. "Wir werden in wenigen Jahren in der Lage sein, Batterien mit einer Speicherdichte haben, die für fast alle Anwendungen geeignet sind, sogar für den Flugverkehr", so Altmaier. Neue milliardenschwere Fördertöpfe werde es daher nicht geben. Vor allem der BDEW hatte unter dem neuen Wirtschaftsminister auf eine wiederbelebte Debatte über die Vergütung gesicherter Leistung gehofft (energate berichtete).
Nabeg-Reform noch vor dem Sommer
Altmaier kündigte zudem an, die Netzbetreiber beim Leitungsausbau stärker in die Pflicht zu nehmen. "Diejenigen, die nicht vorankommen, müssen erklären, warum das so ist." Dazu will der Minister noch vor der parlamentarischen Sommerpause Gespräche mit der Bundesnetzagentur aufnehmen. Ziel sei ein umfassenderes Monitoring zum Netzausbau. Er bekräftigte diesbezüglich auch die Absicht seines Ministeriums, ebenfalls noch vor der Sommerpause einen Vorschlag für eine Novelle des Netzausbaubeschleunigungsgesetzes vorzulegen (energate berichtete). Schon zu Beginn seiner Amtszeit hatte Altmaier den Netzausbau zu einem seiner wichtigsten Anliegen erklärt. Es müsse bei einer einheitlichen Strompreiszone in Deutschland bleiben. "Alles andere ist nicht vorstellbar", sagte Altmaier dazu jetzt. Wenig überzeugt zeigte sich der Minister unterdessen von den bisherigen Vorschlägen zu einer Reform der Abgaben und Umlagen. Dieses Thema stehe daher aktuell nicht ganz oben auf seiner Agenda, so Altmaier. /cs